Siemens steht derzeit in der Kritik. Wegen der geplanten Stellenstreichungen in den Bereichen Kraftwerks- und Antriebstechnik gehen Arbeitnehmervertreter wie auch Politiker auf die Barrikaden. Das Wachstum in anderen Sparten gerät dabei in den Hintergrund. Vor allem die Digitale Fabrik soll weiter ausgebaut werden.
Die Digitale Fabrik gilt als Vorzeigesparte des Konzerns. Mit einer Umsatzrendite von 18,8 Prozent war sie zuletzt der profitabelste Geschäftsbereich. „Wir gehen davon aus, dass die erste Jahreshälfte weiter gut laufen wird“, ist Siemens-Vorstand Klaus Helmrich gegenüber dem Handelsblatt auch für die Zukunft zuversichtlich. Zum Jahreswechsel kommt zudem die neue Version der „Internet der Dinge“-Plattform Mindsphere auf den Markt. Mindsphere 3.0 wird „dem Absatz einen Schub geben“, so Helmrich.
In Branchenkreisen ist die Siemens-Plattform sehr angesehen. Früher hat der ewige Rivale GE das Thema dominiert, Siemens bietet inzwischen aber das breitere Portfolio an, weil die Deutschen die ganze Wertschöpfungskette abdecken. Ein weiterer Vorteil: Bei Software- und Hardwareplattformen sind Größenvorteile entscheidend. Der Industriegigant Siemens ist im Gegensatz zu kleineren Wettbewerbern in der Lage, langfristig in Technologien und in Software zu investieren.
Klarer Fokus
Siemens baut seine Problemsparten um und stärkt dafür die zukunftsträchtigen Bereiche wie die Digitale Fabrik oder die Medizintechnik. Diese Strategie sollte langfristig erfolgreich sein und sich auch in steigenden Aktienkursen widerspiegeln. Neueinsteiger können den jüngsten Rücksetzer zum Einstieg nutzen.