Mit einem Minus von knapp drei Prozent ist Siemens am Donnerstag der schwächste Wert im DAX. Der Industriekonzern hat mit seinen Zahlen zum dritten Quartal enttäuscht und wird auch für die Zukunft pessimistischer. Noch gibt es zwar keine Gewinnwarnung – doch der Abverkauf an der Börse beginnt bereits.
Der Umsatz kletterte um vier Prozent auf 21,28 Milliarden Euro. Dagegen sank das bereinigte EBITA des Industriegeschäfts um zwölf Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro. Damit lagen die Kennziffern unter den Erwartungen der Analysten. Die Schwäche der Autobranche und im Bereich Maschinenbau wirkte sich dabei vor allem negativ auf das Automatisierungsgeschäft aus.
Siemens zeigte sich zudem pessimistischer für die Zukunft. Die Prognose wurde zwar bestätigt, die EBITA-Marge soll weiter elf bis zwölf Prozent betragen. Allerdings geht der Konzern nun davon aus, das untere Ende des Korridors zu erreichen. Im dritten Quartal lag die Marge – bereinigt um den Personalabbau – allerdings nur bei 9,9 Prozent. In den neu formierten Sparten digitale Industrie, smarte Infrastruktur sowie Gas and Power gingen die Margen allesamt zurück und die mittelfristigen Zielwerte des Konzerns wurden verfehlt. Lediglich das Zuggeschäft erzielte steigende Renditen und lag im mittelfristigen Zielkorridor.
DER AKTIONÄR hatte im Vorfeld der Zahlen vor einem Neueinstieg bei Siemens abgeraten. Die schwache Reaktion der Aktie bestätigt diese Einschätzung. Langfristig bleibt der Industriekonzern mit dem großangelegten Umbau allerdings auf dem richtigen Weg. Wer investiert ist, bleibt mit Stopp bei 86 Euro dabei.