Noch vor Ostern will Siemens die Medizintechniktochter Healthineers an die Börse bringen. Auch kurz vor dem Börsengang fehlen aber viele Details zum Geschäft des neuen Milliardenkonzerns. Klar ist, dass sich Healthineers in einem starken Wachstumsmarkt bewegt und hohe Renditen aufweist.
Auf mindestens 46 Milliarden Euro wird der Kernmarkt Medizintechnik taxiert. Vor allem die Labordiagnostik gilt als lukrativ. Mit einem jährlichen Wachstum von vier bis fünf Prozent pro Jahr von 2016 bis 2021 ist das Potenzial hier noch lange nicht ausgeschöpft. Etwa zwölf Milliarden Euro beträgt das Marktvolumen bei den bildgebenden Systemen, fünf Milliarden Euro bringt der Ultraschall-Bereich auf die Wage, drei Milliarden Euro die neuartige Therapien.
Am 16. Januar dürfte Healthineers auf einem Kapitaltag Details zum eigenen Geschäft veröffentlichen. Aktuell ist hier nur wenig bekannt: Healthineers gilt als führend im Segment der bildgebenden Systeme, die Profitabilität ist zudem überdurchschnittlich. Gemeinsam mit dem Bereich Ultraschall werden in den beiden Segmenten laut Geschäftsbericht 2015/16 etwa 58 Prozent des Umsatzes erzielt. Neben dem margenschwachen Ultraschallgeschäft ist vor allem die Labordiagnostik ausbaufähig. 30 Prozent des Umsatzes werden hier erzielt, der Neustart mit der Plattform Atellica soll die Produktivität künftig deutlich steigern. Lediglich zwölf Prozent der Erlöse steuern die neuartigen Therapien bei.
Basisinvestment
Durch den Börsengang von Healthineers dürfte die Siemens-Aktie eine höhere Bewertung erfahren. Aktuell wird das Konglomerat noch mit einem deutlichen Abschlag gehandelt. Viel Potenzial bietet zudem die Vorzeigesparte Digitale Fabrik. Die guten Aussichten sollten sich in einem höheren Kurs widerspiegeln. Anleger können bei Siemens weiter zugreifen. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment.