Am Dienstag hat die Siemens-Aktie erneut die 100-Euro-Marke getestet. Dreistellige Kurse wurden allerdings wieder nicht erreicht – seit den schwachen Zahlen und dem enttäuschenden Ausblick Anfang August ist dieser Sprung nicht mehr gelungen. Derweil treibt der Konzern den aufwendigen Umbau weiter voran.
So hat der Industriekonzern am Dienstag mitgeteilt, endgültig aus der Walzwerktechnik auszusteigen. Der 49-Prozent-Anteil am Stahl-Anlagenbauer Primetals geht für einen ungenannten Preis an den japanischen Mehrheitseigentümer Mitsubishi-Hitachi Metals Machinery (MHMM). 2015 hatte der DAX-Konzern die Tochter VAI in das Gemeinschaftsunternehmen eingebracht, die damals mit 800 Millionen Euro bewertet worden war.
Siemens trennt sich damit erstmals von einer der sogenannten „Portfolio Companies“. Hier bündelt der Konzern Firmen, die unter dem Strich rote Zahlen schreiben und die verkauft oder zurück in die Erfolgsspur geführt werden sollen. Die Primetals-Beteiligung galt bei Siemens wegen der Stahlkrise zudem nicht mehr als strategisch.
Der Umbau bei Siemens schreitet weiter voran. Doch der nachhaltige Befreiungsschlag für die Aktie lässt weiter auf sich warten. Die drohende konjunkturelle Eintrübung macht dem Konzern zu schaffen. Anleger warten mit einem Neueinstieg weiter ab.