Anleger machen derzeit einen Bogen um die Siemens-Aktie. Seit dem Zwischenhoch im August hat der DAX-Titel über zehn Prozent verloren. Doch ein ähnlich dramatischer Absturz wie beim Wettbewerber General Electric steht nicht zu befürchten. Neue Aufträge im Zuggeschäft machen Mut, auch die kriselnde Kraftwerksparte steht zumindest besser da als bei GE.
Die Mobilitätssparte, die vor der Fusion mit dem Wettbewerber Alstom steht, hat zwei Aufträge vermeldet. So hat die Deutsche Bahn bei Siemens und Bombardier für 610 Millionen Euro Züge und Triebwagen bestellt – 412 Millionen Euro davon entfallen auf Siemens. Zudem wird gemeinsam mit Thales die Steuerungs- und Signaltechnik für drei neue U-Bahn-Linien in Paris geliefert. Der Auftrag hat ein Volumen von 360 Millionen Euro.
Doch auch das kriselnde Kraftwerksgeschäft belastet Siemens nicht so stark wie GE. Der ewige US-Rivale musste hier nach der milliardenschweren Übernahme des Alstom-Kraftwerksgeschäfts vor einigen Jahren nun 23 Milliarden Euro abschreiben. Siemens dagegen gilt als Favorit auf einen Großauftrag im Irak. Die Rede ist hier von einem Volumen im zweistelligen Milliardenbereich. Dies könnte der Problemsparte vorerst Luft verschaffen.
Keine Panik
Siemens steht deutlich besser da als der Krisenkonzern General Electric. Im schwachen Marktumfeld haben große Industriekonglomerate allerdings allgemein einen schweren Stand. Ein Neueinstieg bietet sich aufgrund des Chartbild aktuell deshalb nicht an. Langfristig bleibt die Siemens-Aktie dennoch attraktiv. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 95 Euro.