Nach dem Börsengang der Medizintechniktochter Healthineers muss sich Siemens jetzt wieder den anderen Geschäftsbereichen widmen. Im Fokus von Konzernchef Joe Kaeser steht aktuell die Zugsparte. Aus Frankreich hält die Kritik am Zusammenschluss mit Alstom an.
Im September hatten Siemens und Alstom die Zusammenlegung der Zugsparten angekündigt. Siemens soll künftig eine knappe Mehrheit am Hersteller von ICE und TGV halten, was in Frankreich für Diskussionen gesorgt hat. Auch die Gewerkschaften in Frankreich sehen den Deal kritisch. „Siemens Alstom wird ein französisches Unternehmen sein, mit einem Sitz in Frankreich, an der französischen Börse notiert und mit einem sehr guten französischen Chef“, versicherte Kaeser nun. Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge soll den Zusammenschluss führen.
Kaeser räumte zwar ein, dass Siemens die Mehrheit des Kapitals haben wird. „Aber das wird sich nur einmal im Jahr zeigen, zum Zeitpunkt der Hauptversammlung." Er drückt deshalb weiter aufs Tempo. „Lasst uns nicht zu viel Zeit mit diesen Themen verlieren. Denn die Welt wird nicht auf uns warten“, sagte er bei einem Treffen mit dem französischen Wirtschaftsminister und Arbeitnehmervertretern in Paris.
Es wird eng
Durch die Turbulenzen am Gesamtmarkt ist auch die Siemens-Aktie weiter unter Druck geraten. Der Stoppkurs bei 100 Euro rückt näher. Auch wenn sich an den langfristigen Aussichten nichts geändert hat, sollten Anleger in der jetzigen Phase nicht neu einsteigen. Wer investiert ist, beachtet den Stopp.