Nachdem die Aktie von Siemens Mitte März auf ein neues Allzeithoch bei 106,35 Euro gestürmt ist, ist das Papier zuletzt leicht zurückgekommen. Der mittelfristige Aufwärtstrend ist aber nach wie vor intakt. Zuletzt haben sich einige Analysten zu Wort gemeldet. Die US-Bank JPMorgan sieht das Potenzial allerdings bereits ausgeschöpft und stuft die Aktie mit „Neutral“ ein. Die europäischen Investitionsgüter-Unternehmen dürften schwach in das laufende Jahr gestartet sein, schrieb Analyst Andreas Willi in einer Branchenstudie vom Dienstag. Im ersten Quartal sollten sie zwar von Währungseffekten und dem Geschäftsumfeld in Europa profitiert haben, in den Schwellenländern und den USA allerdings liefen die Geschäfte schleppend. Seine Ergebnisschätzungen für das laufende und folgende Jahr beim deutschen Technologiekonzern überarbeitete er. Siemens könnte die Ziele für das Gesamtjahr reduzieren.
Zweimal „Kaufen“
Deutlich optimistischer zeigen sich hingegen die Schweizer Banken Credit Suisse und UBS. Die Credit Suisse hat die Einstufung für Siemens auf "Outperform" mit einem Kursziel von 115 Euro belassen. Die Aktie des Elektrotechnikkonzerns bleibe auf der Liste der "Top-Outperform"-Empfehlungen, hieß es in der vergangenen Woche.
Die UBS hat die Einstufung für Siemens mit Blick auf die Offerte für Dresser-Rand ebenfalls auf "Buy" mit einem Kursziel von 110 Euro belassen. Analyst Fredric Stahl verwies aber darauf, dass die Bewertung des stark auf die Ölbranche ausgerichteten US-Kompressorenherstellers seit der Ankündigung der Übernahme um 3,1 bis 3,6 Milliarden Dollar gefallen sei. Er kürzte seine Gewinnschätzung. Für die Siemens-Aktie bestehe aber Aufwärtspotenzial, sollte das Geschäft von den Wettbewerbshütern etwa in der EU geblockt werden. Trotz seiner gesunkenen Prognosen halte er das Chance-Risiko-Profil der Aktie weiter für attraktiv.
Solide Chance
Auch DER AKTIONÄR sieht durchaus noch weiteres Potenzial für die Aktie von Siemens. Zwar werden die Gewinne bei Siemens nicht in den Himmel wachsen, doch auf Sicht von einem Jahr sollte die Aktie zwischen zehn und 20 Prozent zulegen können. Der Umbau schreitet, wenn auch langsam, voran und eröffnet somit weiteres Kurspotenzial.
(Mit Material von dpa-AFX)