Die Stimmung ist gedämpft. Und das nicht erst seit letzter Woche: Im Jahresverlauf stieg die Siemens-Aktie nur um vier Prozent. Im DAX-Vergleich rangiert Siemens damit im unteren Mittelfeld. Ein weiterer Rücksetzer kann Siemens von der magischen 200-Tage-Linie unter 101-Euro-Marke drängen.
Die Ursachen für den schwachen Verlauf sind vielfältig. Zum einen macht der unerwartet schwache Auftragseingang der deutschen Industrie im Mai zu schaffen. Zum anderen sorgt die Gewinnwarnung des schwedischen Messtechnik-Konzerns Hexagon für steigende Angst bei den Anlegern.
Schwieriges Quartal
Bloomberg-Analysten rechnen mit einem Gewinnrückgang im dritten Quartal von 27 Prozent. Das wären bei Veröffentlichung der neuen Quartalszahlen im August nur noch rund 1,3 Millionen Euro. Die Umsatzzahlen sehen im Vergleich etwas besser aus. Hier rechnen die Experten mit einem Plus von fünf Prozent, sodass knapp 22 Milliarden Euro erwirtschaftet wurden.
Dagegen fällt die Einschätzung der US-Bank JP Morgan positiv auf. Analyst Andreas Willi rechnet mit einem starken Quartal trotz schwachem Geschäft im Bereich Digitaler Industrie und den Absatzschwierigkeiten im Automobilbereich. Er belässt die Aktie auf „Overweight“.
Die langfristigen Aussichten sind weiterhin gut. Vor allem die Geschäftsfelder Intelligente Infrastruktur und Digitale Industrie überzeugen. Siemens bleibt ein stabiles Investment für bereits investierte Anleger.