Durch die deutlichen Verluste in den vergangenen Tagen hat sich das Bild bei Siemens deutlich eingetrübt. Auf Jahressicht haben Anleger seit dem Hoch Ende Juli 2018 einen Rücksetzer von rund 30 Prozent verkraften müssen. Es hätte aber auch noch schlimmer kommen können. So gibt es wieder schwerwiegende Vorwürfe gegen den Erzrivalen General Electric.
Während Siemens vor allem mit der allgemeinen Konjunkturschwäche und der lange bekannten Kraftwerkskrise zu kämpfen hat, wird GE Bilanzmanipulation im großen Stil vorgeworfen. Der Privatermittler Harry Markopolos, der einst den Skandal um Bernie Madoff mit aufdeckte, beschuldigt GE des Milliardenbetrugs. GE wies die Vorwürfe zwar zurück, doch an der Börse sorgte der 175-Seiten-Bericht von Markopolos dennoch für Aufruhr.
Und die Vorwürfe haben es in sich: Das Volumen der Manipulation beziffert Markopolos auf 38 Milliarden Dollar. So seien die Rückstellungen in der Versicherungssparte zu gering und die Verluste beim Öl- und Gasfelddienstleister Baker Hughes zu niedrig verbucht worden. GE stehen durch den Betrug heute „am Rande der Insolvenz“.
Die Vorwürfe gegen GE zeigen, dass die Talfahrt der Siemens-Aktie in Relation dazu noch harmlos ist. Anleger sollten nun an der Seitenlinie bleiben. Sowohl Siemens als auch GE sind zuletzt ausgestoppt worden. Mit einem Neueinstieg sollte bis zur Klärung der Vorwürfe bzw. bis zu einer konjunkturellen Erholung gewartet werden.