Solarenergie in den USA wird teuerer. Das US-Handelsministerium hat sich erneut für Strafzölle auf chinesische Solarmodule ausgesprochen. Initiiert hatte die Klage die US-Tochter von Solarworld. Die Zölle betragen Bloomberg zufolge 19 Prozent für Module von Trina Solar. Die mittlerweile Pleite gegangene Suntech hat seine Module offenbar besonders günstig angeboten und wird mit einer Strafe von 35 Prozent belegt. Ein chinesischer Regierungssprecher kommentierte die jüngste Entscheidung: „Damit werden die Probleme der US-Solarindustrie nicht gelöst.“
Bereits 2012 wurden Strafzölle auf Module aus chinesischer Produktion verhängt. Durch die Fertigung der dafür notwendigen Zellen in Taiwan gelang es einigen Herstellern jedoch die künstliche Verteuerung zu umgehen.
Es wird getrickst
Auch in Europa wird geschummelt, um die fragwürdigen Mindestpreise für Solarmodule zu umgehen. „Mancher Modulverkäufer tarnt die Rabatte für seine Kunden angeblich als Werbekostenzuschüsse. Das wäre eine klare Umgehung des Abkommens zwischen Europa und China“, so Solarworld-Chef Frank Asbeck. Ein Topmanager einer deutschen Solarfirma bestätigte dem AKTIONÄR: „Ich vermute, dass stark getrickst wird, so dass defacto der Mindestpreis nicht bei jedem Projekt in Europa abgerechnet wird.“
DER AKTIONÄR zweifelt weiterhin am Sinn solcher Markteingriffe. (Siehe auch Kolumne: "Freiheit für Solar.“)
Solarworld meiden!
DER AKTIONÄR rechnet mit keinen allzu großen Auswirkungen auf die Aktienkurs von Trina und Co. Die Zölle der Vergangenheit wurden gut verkraftet und die dynamischsten Absatzmärkte sind mittlerweile ohnehin China selbst und Japan.
Auch wenn Solarworld durch eine Kooperation mit Tesla aktuell für gute Presse sorgt. Anleger sollten das Papier weiter meiden, weitere Kursverluste sind zu erwarten. Überraschend starke Zahlen hatte hingegen jüngst Trina Solar vorgelegt. Auch bei JinkoSolar sehen Analysten noch viel Kurspotenzial.