Der Prime Day ist zu Ende – 48 Stunden lang suchten Millionen Kunden nach Schnäppchen. Nach ersten Berechnungen ist der Montag gut, aber nicht ganz so gut ausgefallen wie erwartet. Das stört die Anleger allerdings nicht – die Amazon-Aktie kletterte am Mittwoch um zwei Prozent und steht vor dem Break.
Laut Adobe haben allein die amerikanischen Amazon-Kunden in den ersten 24 Stunden des Prime Day 6,4 Milliarden Dollar ausgegeben. Das ist ein Plus von sechs Prozent im Vergleich zum Prime Day 2022.
Der Researchdienst Numerator ermittelte bis Dienstag 8 Uhr durchschnittliche Ausgaben pro Kunde von 56,64 Dollar und damit sieben Prozent mehr als vor einem Jahr.
Auch wenn die Zahlen am Ende minimal unter den Erwartungen liegen sollten: Mit dem Prime Day hat Amazon erneut ein Ausrufezeichen gesetzt und Marktanteile hinzugewonnen. Die hohen Rabatte setzen zum einen die Konkurrenten massiv unter Druck. Zum anderen gewinnt der Konzern so noch mehr Kunden, die treu bleiben.
2023 wird Amazon die Zahl der Prime-Kunden wahrscheinlich auf 265 Millionen steigern. Das bringt dem Unternehmen nicht nur Einnahmen von knapp 35 Milliarden ein, womit die Ausgaben für Porto und Arbeitsaufwand zum Teil kompensiert werden. Durch Prime gewinnt Amazon auch massenhaft Konsumenten, die mehr bestellen als gewöhnliche Kunden: im Schnitt zwei- bis zweieinhalbmal so viel im Jahr.
Außerdem ist es eine Chance, dass Amazon seine Streaming-Einnahmen in die Höhe treibt. Für einigen Content müssen nämlich auch Prime-Mitglieder zahlen.
Das Sentiment bei Amazon verbessert sich, was natürlich auch an der gesunkenen Inflationsrate liegt (DER AKTIONÄR berichtete, zum Artikel geht es hier). Schon bald könnte es zum Break und damit zum Anstieg bis zum 52-Wochen-Hoch bei 146,57 Dollar kommen. Die Empfehlung der Amazon-Aktie in Ausgabe 4/2023 hat den Lesern 31 Prozent beschert. Der vor zwei Monaten empfohlene Turbo-Optionsschein von Vontobel (WKN: VU17FW, Hebel: 3,6) liegt jetzt 53 Prozent vorne. Stopp bei 3,55 Euro setzen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Amazon befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.