Wachstum ohne Ende: Die Shop Apotheke Europe hat mit einem bombastischen Ausblick auf das laufende Jahr die Anleger überrascht. Nach einem Umsatzanstieg von 60 Prozent im Jahr 2017 möchte die Online-Apotheke das ohnehin kräftige Wachstum noch einmal forcieren und prognostiziert einen Erlösanstieg von 87 bis 97 Prozent für 2018. Dies entspricht einem zu erwartenden Umsatz von 530 bis 560 Millionen Euro. Damit ist die Shop Apotheke niedriger bewertet als der zu erwartende Jahresumsatz.
Was macht Gesundheitsminister Jens Spahn?
Doch warum ist dieses wachstumsstarke Unternehmen nur mit dem einfachen Jahresumsatz bewertet? Sicherlich spielt hier der politische Aspekt, ein mögliches Versandverbot für verschreibungspflichtige Medikamente (Rx) in Deutschland auf den Weg zu bringen, eine entscheidende Rolle. Das Management der Shop Apotheke reagiert gelassen. Im Gespräch mit DER AKTIONÄR betont Finanzvorstand Ulrich Wandel: „Herr Spahn ist bisher als Befürworter digitaler Themen, auch im Gesundheitswesen, aufgetreten. Deswegen ist es schwer vorstellbar, dass es zu einem Rx-Versandverbot kommt. Darüber hinaus gibt es europarechtliche Bedenken.“ Rund drei Viertel des Geschäfts der Shop Apotheke wären nicht einmal betroffen. Und auch im Hinblick auf mögliche Bedenken der Sozialversicherungsträger betont der CFO: „Wir haben die Krankenkassen auf unserer Seite. Statistisch gesehen nehmen chronisch kranke Menschen dank der Bestellung bei Online-Apotheken ihre Medikamente regelmäßiger. Darüber freut sich jeder Gesundheitsminister.“
Warenkörbe mit starker Entwicklung
Die Akquisition der Europa Apotheek (Fokus auf verschreibungspflichtige Medikamente) hat den Warenkörben der Shop Apotheke im vierten Quartal einen ordentlichen Wachstumsschub geliefert.
Quelle: Shop Apotheke Europe
„Die Entwicklung unserer Warenkörbe ist sehr erfreulich. Die Europa Apotheek wird im kommenden Jahr vollkonsolidiert mit einfließen. Dadurch wird der Wert pro Warenkorb 2018 weiter steigen", gibt sich CFO Wandel im Gespräch mit DER AKTIONÄR optimistisch. Darüber hinaus sollen die Märkte außerhalb Deutschland – sprich Spanien, Italien, Frankreich, Österreich sowie Belgien und die Niederlande – besser erschlossen werden. „Wir konzentrieren uns auf die Marktdurchdringung der Märkte, in denen wir bis dato vertreten sind.“
Rezept für steigende Kurse
Fundamental läuft es bei der Shop Apotheke wie geschmiert. Die AKTIONÄR-Spekulation, nach dem GroKo-Schock ins fallende Messer zu greifen, hat sich gelohnt. Funkt die Politik nicht dazwischen, dürfte das Allzeithoch auf Jahressicht wieder angesteuert werden. Spekulativ kaufen!