Der Aktie des Energieriesen Shell ist ein sehr guter Start in das neue Börsenjahr gelungen. Hauptverantwortlich dafür waren die Ölpreise, die auch am Montag weiter gestiegen sind und dadurch den höchsten Stand seit drei Monaten erreicht haben. Einer der Gründe: Am Markt wurde auf die jüngste Preisgestaltung durch Saudi-Arabien hingewiesen.
Das führende Opec-Land wird die Preise für Rohöl für Kunden in Asien im kommenden Monat anheben. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete am Nachmittag 77,11 US-Dollar. Das waren 66 Cent mehr als am Freitag und die höchste Notierung seit Oktober. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Februar stieg um 70 Cent auf ein Drei-Monatshoch von 74,66 Dollar.
Die Preisanhebung durch Saudi-Arabien sei ein Zeichen dafür, dass der wichtige Rohölexporteur mit einer Verknappung des Angebots auf seinem größten Markt rechne, heißt es von Experten. Zuvor hatte der Ölverbund Opec+ Pläne zur Produktionssteigerung erneut verschoben. Dort haben sich Staaten des Ölkartells Opec mit anderen wichtigen Förderstaaten wie Russland zusammengeschlossen.
Indes erhielten die Dividendentitel zuletzt auch wieder Rückenwind in Form bullisher Analystenkommentare. So hat etwa das Analysehaus Jefferies die Einstufung für Shell auf "Buy" belassen. Nach 2024 dürfte auch das neue Jahr eines des Auf und Abs sein, schrieb Analyst Giacomo Romeo in einem Ausblick auf die Energiebranche in den USA. Die wichtigsten Aspekte dürften die Deregulierung und das weltweite Nachfragewachstum sein. Der Experte betonte, dass Shell unter den großen europäischen Ölkonzernen das Unternehmen mit der besten Allokation des Kapitals ist.
Der jüngste Anstieg der Ölpreise an den vergangenen Handelstagen hat dafür gesorgt, dass sich das zuvor angeschlagene Chartbild bei Shell wieder deutlich aufgehellt hat. Fundamental betrachtet bleibt die Dividendenperle angesichts der starken Marktstellung, der soliden Bilanz und der günstigen Bewertung nach wie vor attraktiv. Der Stopp sollte bei der AKTIONÄR-Altempfehlung aus dem Herbst 2020 bei 26,00 Euro belassen werden.
Enthält Material von dpa-AFX