Es bleibt dabei: Kreative Ideen, wie man die Milliarden, die Shell jedes Quartal verdient, sinnvoll einsetzen könnte, hat man im Vorstand des Konzerns offenbar kaum. Daher hält man die Aktionäre eben mit hohen Rückkäufen eigener Anteile bei Laune. So will der Energieriese auch im laufenden zweiten Quartal für 3,5 Milliarden Dollar Aktien erwerben.
Damit bleibt der Energieriese beim bisherigen Tempo, auch im ersten Quartal kaufte Shell in dieser Höhe eigene Anteile über den Markt auf und stützte so auch ein Stück weit den eigenen Kurs. Die Dividende für das erste Quartal soll 34,4 US-Cent betragen und damit ebenfalls auf dem bisherigen Niveau bleiben. Nach wie vor rechnet Shell-Chef Wael Sawan im Gesamtjahr mit Investitionsausgaben von 22 bis 25 Milliarden Dollar.
Shell verdiente im ersten Quartal vor Sonderposten 7,7 Milliarden Dollar, ein Plus von knapp sechs Prozent zum Vorquartal. Analysten hatten im Schnitt nur mit 6,3 Milliarden Dollar gerechnet. Vor allem im Gasgeschäft lief es besser als gedacht. Unter dem Strich verblieb für die Shell-Aktionäre ein Gewinn von 7,4 Milliarden Dollar. Der Schuldenberg schrumpfte bis Ende März um 3,0 Milliarden Dollar auf 40,5 Milliarden. Experten hatten die Nettoverschuldung auf dem gleichen Niveau erwartet wie Ende Dezember.
Nach dem überzeugenden Zahlenwerk bleibt DER AKTIONÄR für die in den vergangenen Handelswochen stark gelaufenen Shell-Anteilscheine weiterhin zuversichtlich gestimmt. Die Perspektiven für den breit aufgestellten Global Player sind gut, zudem ist die Bilanz sehr solide, die Bewertung immer noch günstig und der Chart stark. Zwar ist der Aktienrückkauf ein Zeichen von anhaltender Ideenlosigkeit und langfristig betrachtet wenig sinnvoll, kurzfristig könnte er der Kursentwicklung aber natürlich helfen. Wer die Dividendenperle bereits im Depot hat oder neu einsteigt, sollte nun den Stoppkurs auf 26,00 Euro nachziehen.
Mit Material von dpa-AFX