Die Aktie des britischen Energieriesen Shell präsentiert sich aktuell in einer sehr schwachen Verfassung. Nach Ansicht der Schweizer Großbank UBS sind die Anteilscheine nun kein Kauf mehr. Analyst Henri Patricot hat die Dividendentitel nun von "Buy" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 3.000 auf 2.600 Britische Pence (umgerechnet 30,20 Euro) gesenkt.
Der neue Chef und mehr finanzielle Disziplin des Öl- und Gaskonzerns hätten die Kursentwicklung laut Patricot zwar verbessert. Neue Maßnahmen des Managements dürften von nun an aber mehrere Jahre benötigen, bis sie Wirkung zeigten.
Hingegen ist die US-Bank JPMorgan deutlich optimistischer. So hat Analyst Christyan Malek Shell vor den Quartalsberichten aus der europäischen Öl- und Gasbranche auf "Overweight" mit einem Kursziel von 3350 Pence (umgerechnet 38,91 Euro) belassen. Daraus würde sich Aufwärtspotenzial von 37 Prozent errechnen. Er sieht den Sektor inmitten eines Superzyklus und empfiehlt laut einer am Dienstag vorliegenden Studie, im Fall von Kursschwächen Energieaktien zu kaufen. Er bekräftigte dabei seine Empfehlung, Shell sowie Total überzugewichten.
Indes will der britische Ölriese nun seinen Schiffsverkehr im Roten Meer auf unbestimmte Zeit einstellen. Dies berichtet das Wall Street Journal. Demnach soll diese Entscheidung bereits in der vergangenen Woche wegen der anhaltenden Bedrohung durch die jemenitische Huthi-Miliz getroffen worden sein.
DER AKTIONÄR bleibt für die Shell-Papiere mittel- bis langfristig zuversichtlich gestimmt. Denn der Energieriese ist gut aufgestellt, verfügt über eine relativ niedrige Kostenstruktur, eine solide Bilanz und gute Perspektiven. Aufgrund des aktuell schwachen Charts drängt sich derzeit aber vorerst kein Kauf auf. Wer bereits beim Blue Chip investiert ist, sollte den Stoppkurs unverändert bei 24,00 Euro belassen.
Shell ist Mitglied im DER AKTIONÄR Titan 20 Index, mehr Infos zum Index gibt es hier.
Mit Material von dpa-AFX