Die kanadische Bank RBC hat im Rahmen einer größeren Branchenstudie auch die Anteilscheine des britischen Energieriesen Shell wieder einmal genauer unter die Lupe genommen. Dabei wurde die Einschätzung erneut mit "Outperform" bestätigt. Das Kursziel wurde bei 3000 Pence (35,06 Euro) belassen, woraus sich Aufwärtspotenzial von 20 Prozent errechnet.
Analyst Biraj Borkhataria betonte, nach der unterdurchschnittlichen Entwicklung der europäischen Energiewerte in den vergangenen Monaten seien die Bewertungen nun attraktiver geworden. Abgesehen von den schwächeren globalen Gaspreisen bleibe das Konjunkturumfeld ertragsfördernd. Darüber hinaus dürfte seiner Ansicht nach die Kombination aus gesunden Bilanzen und robusten Ausschüttungen an die Aktionäre dazu beitragen, die Performance des Energiesektors im laufenden Jahr zu verbessern.
Des Weiteren gab es für die Shell-Aktie im gestrigen Handel auch noch etwas Unterstützung vom Ölmarkt. Denn die Ölpreise konnten am Dienstag nach einem relativ volatilen Handel ein Plus verbuchen. So kletterte der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April um 68 Cent auf 83,28 US-Dollar. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 86 Cent auf 78,44 Dollar.
Eine Lieferunterbrechung durch eine Pipeline in Schottland habe insbesondere den Brent-Preis gestützt, hieß es am Markt. An den grundsätzlichen Triebfedern am Rohölmarkt hat sich in den vergangenen Wochen wenig geändert: Der Gaza-Krieg und die Spannungen im ölreichen Nahen Osten machen sich in erhöhten Risikoaufschlägen bemerkbar. Hinzu kommt ein knappes Angebot des großen Ölverbundes Opec+. Die Öl-Nachfrage entwickelt sich indes angesichts der etwas lahmenden Konjunktur in China und Europa relativ schwach.
Auch DER AKTIONÄR ist für die Shell-Anteilscheine grundsätzlich zuversichtlich gestimmt. Die Perspektiven sind gut, die Bilanz sehr solide und die Bewertung günstig. Wer sich die Dividendenperle ins Depot legt, sollte den Stopp bei 24,00 Euro belassen.
Mit Material von dpa-AFX