Die Anteilscheine von Energieproduzenten wie Shell oder BP könnten wieder einmal von einer traurigen Entwicklung profitieren: Die Ölpreise sind am Dienstag deutlich angestiegen. Die nächste Eskalationsstufe im Nahen Osten – der Iran griff gestern Israel mit rund 180 Raketen an – hat zu einem deutlichen Anstieg von Brent, WTI & Co geführt.
So verteuerte sich ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent um 3,5 Prozent auf 74,40 US-Dollar. Der Kurs für die US-Sorte West Texas Intermediate legte ebenfalls um 3,5 Prozent auf 70,70 Dollar zu. Die Sorge, dass die Lage in der ölreichen Region nun weiter eskalieren könnte, steigt. Der Iran, der über enorme Öl- und Gasreserven verfügt und auch Mitglied des Ölkartells Opec ist, hat Israel bereits erneut gedroht. So hat der iranische Außenminister Abbas Araghchi auf der Plattform X im Falle von Vergeltungsmaßnahmen gedroht: "In diesem Fall wird unsere Antwort stärker und kräftiger ausfallen. Unsere Aktion ist abgeschlossen, es sei denn, das israelische Regime beschließt, zu weiteren Vergeltungsmaßnahmen aufzurufen."
Nach den Meldungen aus Israel zogen Ölpreise direkt an und verteuerten sich im weiteren Handelsverlauf noch mehr. In den vorangegangenen Handelswochen waren sie jedoch unter Druck geraten. In letzter Zeit hatten insbesondere Sorgen über das Angebot die Ölpreise belastet. Vor allem die anhaltende wirtschaftliche Schwäche der ehemaligen Wirtschaftslokomotive der Weltwirtschaft, China, führte zu Verkaufsdruck. Alleine im Verlauf des eben abgeschlossenen dritten Quartals fiel der Preis für Brent-Öl um rund 15 Dollar.
Die Aktienkurse von Energieriesen wie Shell und BP dürften im Zuge der jüngsten Entwicklungen am Ölmarkt wieder zulegen. BP und Shell dürften ohnehin auch auf dem niedrigeren Ölpreisniveau problemlos satte Gewinne einfahren. Die mittel- bis langfristigen Perspektiven für beide Firmen sind nach wie vor gut. Die zuletzt anhaltend schwache BP-Aktie ist indes kurzzeitig unter den Stoppkurs bei 4,60 Euro gerutscht und wurde ausgestoppt. Bei der Aktie von Shell sollte der Stoppkurs bei 26,00 Euro belassen werden.