Shell hat gestern solide Zahlen für das vierte Quartal 2023 vorgelegt. Mittlerweile haben sich zahlreiche Experten das Zahlenwerk des Unternehmens genauer angeschaut. Und dabei kommen nahezu alle zu dem Ergebnis, dass die Anteilscheine des britischen Energieriesen aktuell unterbewertet sind und noch reichlich Luft nach oben haben.
So hat heute etwa das Analysehaus Jefferies die Einstufung für die Shell-Papiere auf "Buy" mit einem Kursziel von 3.000 Britische Pence (umgerechnet 35,15 Euro) belassen. Die Aussagen während der Veranstaltung zum vierten Quartal bekräftigen seine Vermutung, dass der Öl- und Gaskonzern plane, seine Aktienrückkäufe auf dem aktuellen Quartalsniveau beizubehalten, so Analyst Giacomo Romeo. Zugleich wolle Shell wohl die Ausschüttungsquote auf 30 bis 40 Prozent ausweiten.
Noch weitaus bullisher ist indes die britische Großbank Barclays. Deren Analystin Lydia Rainforth stuft die Dividendenperle unverändert mit "Overweight" ein. Den fairen Wert bezifferte sie auf 3.800 Pence (44,53 Euro), was satte 51 Prozent über dem aktuellen Kursniveau liegt. Rainforth hatte die positive Reaktion auf den Quartalsbericht des Öl- und Gaskonzerns bereits erwartet. Sie verwies auf die dank eines starken Gashandels deutlich über den Erwartungen liegenden Ergebnisse. Die Mischung der Ausschüttungen an die Aktionäre in Form von Aktienrückkäufen und gesteigerter Dividende ist ihr zufolge zudem eine Botschaft des Managements über den Wert, den dieses in der Shell-Aktie sieht.
Auch DER AKTIONÄR ist für die Shell-Anteile zuversichtlich gestimmt. Zwar ist das nun angekündigte Aktienrückkaufprogramm ein weiteres Indiz für die Ideenlosigkeit des Shell-Managements (mehr unter: Shell: Weniger profitabel, dafür umso ideenloser). Kurzfristig könnte es dem Kurs aber helfen. Mit dem aktuellen Ölpreis-Niveau kommen die Briten hervorragend zurecht. Die günstig bewertete Dividendenperle bleibt attraktiv, der Stoppkurs sollte bei 24,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX