Der Klimawandel ist längst kein Zukunftsszenario mehr. Effiziente, leistungsfähige und umweltschonende Energielösungen werden daher immer wichtiger. Als einer der führenden Hersteller dezentraler Energieerzeugungssysteme mittels Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen ist die 2G Energy AG hier bestens aufgestellt. Operativ ist die Gesellschaft gut unterwegs. Die Aktie ist in den letzten Wochen ebenfalls aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Für 2019 stehen bereits rund 50 Prozent Kursgewinn zu Buche.
Als KWK bezeichnet man die gleichzeitige Erzeugung von mechanischer Energie und Nutzwärme. Während die mechanische Energie unmittelbar in Strom umgewandelt wird, kann die Wärme zum Heizen, Kühlen oder zur Erzeugung von Dampf genutzt werden. Die bei der Stromproduktion entstehende Wärme entweicht also nicht einfach ungenutzt in die Atmosphäre, sondern wird sinnvoll genutzt. Folge: Bis zu 40 Prozent an Primärenergie werden gespart. Die CO2-Emissionen sinken um bis zu 60 Prozent gegenüber herkömmlicher Stromerzeugung im Großkraftwerk. Das Einsatzgebiet der 2G-Kraftwerke ist vielseitig und reicht von Wohnhäusern über Büro- und Verwaltungsgebäude bis hin zu Schulen, Krankenhäusern sowie Industrie- und Gewerbebetrieben.
2G Energy ist hier als einer der Pioniere sehr gut aufgestellt. Das spiegelt sich auch im Zahlenwerk wider. Wesentliche Impulse für die positive Geschäftsentwicklung kamen zuletzt insbesondere aus einem starken Auslandsgeschäft mit einer hohen Nachfrage aus den USA, Großbritannien und Frankreich. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Servicedienstleistungen sowie der Verkauf von Ersatzteilen. Die vorläufigen Zahlen für 2018 legt die Gesellschaft offiziell erst am 11. April vor. In Branchenkreisen werden erste Vorabzahlen noch im Februar erwartet.
Der Vorstand prognostiziert Umsätze in einer Bandbreite von 180 Millionen bis 210 Millionen Euro (Vorjahr: 189,4 Millionen Euro) und eine EBIT-Marge von 3,5 bis 5,5 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent) zu erzielen. Damit dürfte das 2018er-EBIT zwischen 7,6 Millionen und 11,5 Millionen Euro liegen. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass der operative Gewinn in jedem Fall im zweistelligen Millionen Bereich liegen wird und somit der Gewinn je Aktie bei mindestens 1,40 Euro herauskommt.
Besonders erfreulich: Der sehr lebhafte Auftragseingang für 2018 (+21 Prozent auf 161,3 Millionen Euro) deutet auf eine Fortsetzung des Wachstumskurses hin. Neben dem steigenden Anteil an Servicedienstleistungen dürfte die Internationalisierung der zentrale Wachstumstreiber sein. Für das laufende Jahr stellt die Gesellschaft eine weitere Umsatzverbesserung auf 200 Millionen bis 230 Millionen Euro in Aussicht.
Das Fazit aus AKTIONÄR-Ausgabe 28/18 aus dem Juni 2018 hat Bestand: Die starke Position im Heimatmarkt bietet 2G Energy eine solide Basis. Die anziehende internationale Nachfrage nach KWK-Energielösungen eröffnet der Gesellschaft mittelfristig deutliches Wachstumspotenzial. Die eingeleiteten Effizienzmaßnahmen sollten ihre Wirkung nicht verfehlen und helfen, die Profitabilität nachhaltig zu steigern. Einzig an der Einschätzung der 2G-Aktie hat sich etwas verändert. Nach der Kursrallye sollten Anleger zunächst mal einen großen Teil ihrer Gewinne beim „Hot-Stock der Woche“ einstreichen und eine ausgedehnte Konsolidierung abwarten, eher der 2G-Express wieder Fahrt aufnimmt.