RWE hat den Märkten heute einen ordentlichen Schreck verpasst. Der Konzern muss mehrere Milliarden zusätzlich abschreiben. Im starken Gesamtmarkt büßte die Aktie daraufhin fast drei Prozent ein. Doch nur kurz. Innerhalb weniger Minuten drehte sie sogar wieder leicht ins Plus.
RWE wartete heute mit einer bösen Erkenntnis auf. Für den Jahresabschluss 2013 hat RWE gegenüber dem Zwischenabschluss zum 30. September 2013 konzernweit einen zusätzlichen Wertberichtigungsbedarf in Höhe von ca. 3,3 Milliarden Euro ausgemacht.
Verschlechterte Rahmenbedingungen
2,9 Milliarden Euro sind auf den Bereich der konventionellen Stromerzeugung zurückzuführen. Dort habe sich Ertragslage im kontinental-europäischen Kraftwerkssektor weiter verschlechtert. Der übrige Wertberichtigungsbedarf von 0,4 Milliarden Euro ergibt sich sowohl aus dem Segment Erneuerbare Energien als auch aus dem Beteiligungsbereich. Die Wertberichtigungen mindern das neutrale Ergebnis und damit auch das Nettoergebnis des RWE-Konzerns. Keine Auswirkungen haben sie dagegen auf EBITDA, betriebliches Ergebnis und das nachhaltige Nettoergebnis. Sie sind überdies nicht zahlungswirksam.
Nicht unerwartet
Für die Dividende dürfte die Wertberichtigung zunächst keine Auswirkung haben. Diese richtet sich ausschließlich nach dem nachhaltigen Nettoergebnis. Insgesamt kam die Abschreibung nicht überraschend. Offenbar folgen Anleger nach dem kurzen Schreck der Devise „buy on bad news“. In der Tat liegt nicht nur die Abschreibung an sich, sonder auch die Höhe im Rahmen der Erwartungen. DER AKTIONÄR bevorzugt unter den deutschen Versorgern dennoch weiter den Branchenprimus E.on. RWE ist bestenfalls eine Halteposition.