Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit hat Osram am Donnerstag die Prognosen senken müssen. Die Unsicherheiten in der Automobilbranche und Projetverschiebungen im Mobilfunkbereich belasten zu stark. Die Aktie verliert erneut zweistellig und hat sich seit Jahresbeginn beinahe halbiert.
Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September rechnet Osram nur noch mit einem Umsatzwachstum von 1,0 bis 3,0 Prozent statt bisher 3,0 bis 5,0 Prozent. Beim EBITDA wurde die Prognose von 640 Millionen Euro auf 570 bis 600 Millionen Euro gekürzt. Die Schätzung für das verwässerte Ergebnis je Aktie wurde noch deutlicher zurückgenommen – von bisher 1,90 bis 2,10 Euro auf eine Spanne zwischen 1,00 und 1,20 Euro.
Um die Talfahrt zu beenden, will der Konzern künftig seine Sparanstrengungen beschleunigen. Bis zum Herbst sollen zudem die Mittelfriststrategie und eine organisatorische Neuaufstellung überprüft werden.
Fallendes Messer
DER AKTIONÄR bleibt dabei: Mit der Konzentration auf die LED-Halbleiter ist Osram grundsätzlich auf dem richtigen Weg. Das schwache Umfeld im Automobilsektor und mögliche Probleme im Mobilgeschäft mit Samsung haben in den vergangenen Wochen aber für eine rapide Talfahrt gesorgt. Das Chartbild ist inzwischen extrem schwach. Nachdem die Aktie aber bereits vor der Gewinnwarnung noch bei 44 Euro ausgestoppt wurde, halten Anleger nun die Füße still und greifen nicht ins fallende Messer.