Die Zeiten für die Automobilbranche sind hart: E-Mobility und Dieselgate heißen die Stichwörter, die vielen Anlegern schlaflose Nächte bereiten. Eine Angst, die auch auf Unternehmen projiziert wird, deren wahrer Fokus auf einem ganz anderen Markt liegt.
Falsche Wahrnehmung
Die Rede ist von der bayerischen STS Group, die oft zu Unrecht den Automobilzulieferern geordnet wird. Zwar beliefert die STS Group auch Automobilhersteller wie Mercedes-Benz oder Ferrari, das große Geld verdienen die Münchner jedoch im Nutzfahrzeugbereich.
Die STS Group hat sich primär auf die Fertigung von Innenausstattungen, Armaturen, Außenverkleidungen sowie Akustiksystemen und gewichtssparenden Plastikelementen für landwirtschaftliche Maschinen und Nutzfahrzeuge spezialisiert.
Diese Spezialisierung zahlt sich nun aus. Die Auftragsbücher sind bis 2022 mit einem Volumen von 1,9 Milliarden Euro prall gefüllt. Binnen der nächsten fünf Jahre soll der Umsatz um rund 100 Millionen Euro auf 500 Millionen Euro steigen. Zudem strebt der Konzern eine langfristige EBITDA-Marge von zehn Prozent an.
Horror-IPO 2018
Im vergangenen Jahr legte die STS-Group alles andere als einen gelungenen Börsenstart hin. Das Interesse war gering – der Ausgabepreis lag unterhalb der ursprünglichen Spanne von 26 bis 32 Euro. Seit dem Börsengang hat die Aktie rund 65 Prozent an Wert gegenüber dem Ausgabepreis von 24 Euro verloren und notiert aktuell bei 8,36 Euro.
Trotzdem klarer Kauf
Doch gerade dieser starke Kursverlust macht die Aktie attraktiv. Derzeit kommen die STS-Titel auf ein geschätztes 2020er-KGV von 6 und sind somit ein echtes Schnäppchen.
Auch der seit dem IPO anhaltende Kursverfall hat sich aktuell abgeschwächt. Derzeit befindet sich die Aktie in einer Konsolidierungsphase und steht kurz von einer Trendumkehr.
Am Montag stiegen die STS-Papiere um rund 2,4 Prozent auf 8,36 Euro. Sollte es der Aktie gelingen, die heutigen Kursgewinne weiter auszubauen und langfristig halten zu können, würde der Kursverfall endgültig gestoppt und die Bodenbildung abgeschlossen werden. Folglich könnte sich ein neuer Aufwärtstrend etablieren.
Fazit: Das Unternehmen ist top, die Aktie gibt’s zum Schnäppchenpreis. Kaufen!
Update vom 27.09.2019
Der Autor Jan-Paul Fori hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: STS Group.