Die Kauflaune Wall Street hat sich zum Wochenschluss fortgesetzt. S&P 500 und die Nasdaq-Indizes konnten ihre Bestmarken bereits wieder übertreffen. Vom US-Arbeitsmarktbericht für Januar gingen die positiven Impulse Marktbeobachtern zufolge jedoch nicht aus, denn er enttäuschte in Teilen. Vor allem die Hoffnung auf eine allgemeine nachhaltige konjunkturelle Erholung treibe, hieß es. Insbesondere angesichts der fortschreitenden Impfkampagnen und des erwarteten Corona-Hilfspakets. Zum Handelsschluss legte der Dow um 0,3 Prozent auf 31.148 Punkte zu. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,4 Prozent auf 3.886 Punkte hoch. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg zuletzt um 0,50 Prozent auf 13.603 Punkte.
Die Börsen seien "aktuell recht immun gegenüber negativen Nachrichten", wie etwa Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sagte. Zum US-Arbeitsmarkt schrieb Altmann: "Die gute Nachricht ist, dass der US-Arbeitsmarkt wieder wächst. Die schlechte Nachricht ist, dass er sehr langsam wächst." Alles in allem zeige der Bericht, dass die aktuelle Covid-19-Welle für die US-Wirtschaft zwar keine Tragödie sei, dennoch aber erheblich Wachstum koste.
Laut dem US-Arbeitsministerium fiel die Arbeitslosenquote im Monatsvergleich im Januar um 0,4 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent. Analysten indes hatten mit einer unveränderten Quote gerechnet. Allerdings enttäuschte der Beschäftigungsanstieg: Statt eines erwarteten Zuwachses von 105 000 Jobs legte die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft lediglich um 49.000 Stellen zu.
Unter den Einzelwerten stiegen an der Dow-Spitze die Aktien von Nike um 3,2 Prozent. In Europa hatten Aktien wie Puma oder Adidas zugelegt, nachdem Branchenkollege Columbia Sportswear mit überraschend starken Quartalszahlen begeistern konnte. Die Aktien Outdoor-Ausstatters gewannen 14,5 Prozent.
Johnson & Johnson legten um 1,5 Prozent zu. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern beantragte bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für seinen Corona-Impfstoff.
Die Aktien von Ford kletterten um 1,2 Prozent hoch. Der zweitgrößte US-Autobauer war zwar zum Jahresende tief in die roten Zahlen geraten, will die Investitionen in Elektrofahrzeuge aber kräftig erhöhen. Zudem erzielte Ford auf bereinigter Basis einen Gewinn je Aktie statt eines erwarteten Verlusts.
Die Foto-App Snapchat gewann im vergangenen Quartal 16 Millionen tägliche Nutzer. Zugleich enttäuschte allerdings die Prognose für das laufende Quartal. Die Anteilscheine der Betreibergesellschaft Snap schwankten zwischen Gewinnen und Verlusten und stiegen zuletzt um neun Prozent.
Für die Papiere von T-Mobile US ging es um 4,1 Prozent nach unten. Die Übernahme des kleineren Rivalen Sprint hatte zwar das Wachstum der US-Tochter der Deutschen Telekom im vergangenen Jahr angetrieben, aber auch hier enttäuschte die Prognose, und zwar mit Blick auf den Gewinn.
Um 26,4 Prozent schossen die Anteilscheine von Magnite nach oben. Das auf Werbedienstleistungen spezialisierte Technologie-Unternehmen will die Werbe-Tochter SpotX von RTL übernehmen.
(Mit Material von dpa-AFX)