Nach ihrer jüngsten Rekordfahrt haben die US-Aktienmärkte am Dienstag den Rückwärtsgang eingelegt. Vor allem die Technologiewerte standen unter Verkaufsdruck. Belastend wirkten sich der fortgesetzte Ausverkauf an den chinesischen Börsen sowie die Passivität vieler Anleger vor der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (Fed) aus, sagten Marktbeobachter. Frische US-Konjunkturdaten hatten nur wenig Einfluss auf die Kurse.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von rund 0,2 Prozent bei 35.058 Punkten. Am Freitag und am Montag hatte der Leitindex jeweils Rekordhochs erreicht. Der S&P 500 fiel am Dienstag um knapp 0,5 Prozent auf 4.401 Zähler. Der Nasdaq 100 büßte 1,12 Prozent auf 14.956 Punkte ein.
"Die Märkte erwarten eine leichte Abkehr von der extremen Lockerheit", sagte Marktexperte John Vail von Nikko Asset Management mit Blick auf die Fed, die am Mittwoch zu ihrer Geldpolitik Stellung beziehen wird. Die Notenbanker dürften trotz hoher Inflationsraten wohl noch keine geldpolitische Trendwende vollziehen. Ein klares Signal zur Rückführung der Anleihekäufe (Tapering) sollte es laut von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Ökonomen noch nicht geben. Die Diskussionen im geldpolitischen Ausschuss über einen Ausstieg dürften jedoch weiter gehen.
Gut, aber nicht perfekt
Unter den Einzelwerten standen vor allem Unternehmen mit Quartalsberichten im Fokus. Tesla-Papiere verloren 2,6 Prozent, nachdem sie tags zuvor um mehr als zwei Prozent zugelegt hatten. Der Elektroautobauer hatte für das abgelaufene Quartal zwar erneut Rekordergebnisse gemeldet und erstmals mehr als eine Milliarde Dollar in einem Vierteljahr verdient. Die Erlöse hatten sich zudem verdoppelt. Allerdings seien die Titel hoch bewertet, hieß es am Markt. Da die Quartalszahlen weniger als perfekt ausgefallen seien, habe dies in einem abwärts tendierenden Markt ausgereicht, Tesla-Papiere zu drücken.
Hochrangige Kunden nicht überzeugend genug
Intel-Aktien büßten als Schlusslicht im Dow 3,3 Prozent ein. Die für die Auftragsfertigung gewonnen namhaften Kunden Amazon und Qualcomm reichten anlässlich der hohen Investorenerwartungen möglicherweise nicht aus, schrieb Goldman-Analyst Toshiya Hari.
Margenausblick unter den Erwartungen
UPS gaben um 7,6 Prozent nach, obwohl der Paketdienst ein starkes zweites Quartal meldete. JPMorgan-Analyst verwies allerdings auf den Margenausblick als Schwäche. Die erwarteten 12,7 Prozent für die operative Marge 2021 seien dem Markt nicht genug, denn da liege die durchschnittliche Analystenschätzung bereits.
Mit Material von dpa-AFX.