Die zunehmende Risikoscheue der Investoren angesichts weltweit sprunghaft steigender Corona-Neuinfektionen hat die US-Aktienmärkte zwar im Minus, jedoch erholt von den Tagestiefs schließen lassen. Zeitweise notierten alle 30 Werte des Dow Jones mit Minusvorzeichen. Erst in der letzten Handelsstunde gelang Dow und dem Standard & Poor‘s 500 ein kleiner Rebound. Der marktbreite Standard & Poor‘s 500 schloss den Tag mit minus 1,9 Prozent auf 3.400,96 Punkte ab.
Die Statistik über Neubauverkäufe in den USA signalisierte für den Monat September eine nachgebende Entwicklung am Immobilienmarkt, hinzu kam auch die Enttäuschung, dass es vor den US-Präsidentschaftswahlen kein weiteres Hilfspaket für die weltgrößte Volkswirtschaft geben wird. Beides hinterließ an der Wall Street seine Wirkung. 95 Prozent aller Werte des Standard & Poor‘s 500 schlossen den Tag mit Verlusten ab, der erste Tag der neuen Handelswoche war damit der Schwächste seit dem 3. September.
Bloomberg-Analyst Anurag Rana hob mit Blick auf die Schwäche von SAP und die amerikanischen Wettbewerber Salesforce, Workday und Oracle hervor, dass die Anbieter von Business-Software nun stärker unter Corona-Pandemie leiden würden. Die Konjunkturabkühlung zwinge mittlerweile weitaus mehr Kunden zu Kostenmaßnahmen, da auch auf der anderen Seite die Verbraucher deutlich weniger Nachfrage zeigten und die Kosten für neue Implementierung und Erweiterung bei den Business-Kunden nicht durchsetzbar seien.
Außerhalb der nachgebenden Sektoren-Indizes stach die Aktie der AKTIONÄR-Empfehlung Palantir hervor. Das Papier konnte knapp 5 Prozent zulegen und testete gen Handelsschluss erneut die psychologische Begrenzung bei der 10-Dollar-Marke. Das Analysehaus war erst Ende September aufs Parkett gekommen und behauptet sich weiterhin gut.
Unter den klassischen Defensivwerten sprang das Papier von American Electric Power ins Auge. Der Energieversorger gewann gegen den Gesamtmarkt rund 1,9 Prozent auf 93,59 Dollar hinzu.
Zu den stark gebeutelten Sektoren gehörten Industrie- und Transportunternehmen. Hier entlud sich der Druck wegen den steigenden Covid19-Zahlen. Fluglinien und Kreuzfahrtveranstalter zählten abermals zu den größten Verlierern:
Royal Caribbean -9,6 % auf 58,26 Dollar
Carnival -8,7 % auf 14,03 Dollar
Norwegian Cruises -8,4 % auf 16,80 Dollar sowie
United Airlines -7,0 % auf 35,34 Dollar
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Palantir