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18.05.2022 Martin Weiß

Schlussglocke: Inflationsangst schickt US-Börsen auf Talfahrt, Dow Jones verliert 1.100 Punkte, Discounter Target bricht ein

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Nasdaq 100

Inflationssorgen haben die Wall Street zur Wochenmitte erneut abrutschen lassen und vor allem bei Technologietiteln zu höheren Verlusten geführt. In New York zählten Statistiker im laufenden Jahr zudem bereits den fünften Tag mit mehr als 800 Punkten Verlust im Dow Jones. Die Anleger sind zunehmend verunsichert, doch Börsen-Legende Warren Buffett hat einen Rat für sie.

Der Dow fiel um 1.164,52 Punkte oder 3,57 Prozent auf 31.490,07 Punkte und verzeichnete damit den größten Rückgang seit Juni 2020. Der S&P 500 ging um 4,04 Prozent auf 3.923,68 Punkte zurück und verzeichnete damit ebenfalls den größten Rückgang seit 2020. Der Nasdaq Composite rutschte um 4,73 % auf 11.418,15 Punkte ab, was den stärksten Rückgang des technologielastigen Index seit dem 5. Mai darstellt. Die Verkäufe an der Wall Street waren breit angelegt, nur acht Mitglieder des S&P 500 lagen am Ende im Plus.

Der Euro hat am Mittwoch nachgegeben. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung fiel unter 1,05 US-Dollar. Im New Yorker Handel wurden zuletzt 1,0484 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs vorher auf 1,0523 (Dienstag: 1,0541) US-Dollar festgesetzt, damit hatte der Dollar 0,9503 (0,9487) Euro gekostet.

Der VIX-Index, der die Volatilität an den Aktienmärkten misst, kletterte am Mittwoch um 19 Prozent auf 31,11 Zähler. In institutionellen Kreisen gelten Werte von mehr als 30 als nicht mehr investierbar.

Börsenlegende Warren Buffett hatte in turbulenten Börsenphasen wie der aktuellen schon vor Jahren für Anleger einen einfachen Rat: "Wenn der Markt stark fällt, sollten Anleger nicht so genau hinschauen". Buffetts Mantra ist seit jeher in ausgesuchte Titel mit hoher Qualität zu investieren und dann einfach abzuwarten. "Gute Unternehmen werden nach 10, 20 oder 30 Jahren entsprechende Resultate erzielen". Wer hingegen den Markt "timen" wolle, werde schlechte Ergebnisse einfahren.

US-Einzelhändler schockieren derzeit die Anleger mit Kürzungen ihrer Prognosen. Nach Walmart am Vortag war am Mittwoch Target an der Reihe. Dessen Papiere fielen auf den tiefsten Stand seit November 2020. Der Börsenwert brach um mehr als ein Viertel ein. Der Einzelhändler verwies auf den deutlichen Kostenanstieg im ersten Quartal, wodurch man in diesem Jahr weniger profitabel wirtschaften dürfte als zunächst angepeilt.

Die Nachrichten zogen die gesamte Branche nach unten. Die Walmart-Aktien verloren nach ihrem Vortagesverlust von mehr als elf Prozent weitere 6,7 Prozent. Costco , Kohl's , Best Buy , Dollar General , Dollar Tree und Macy's verzeichneten allesamt Verluste im zweistelligen Prozentbereich.

Die Gewinnmargen der Einzelhändler gerieten durch die hohe Inflation und die steigenden Transport- und Lohnkosten gehörig unter Druck, erläuterte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. "Die Teuerung zwingt die Verbraucher dazu, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben, womit ihnen entsprechend weniger für die Produkte zur Verfügung steht, die für die Unternehmen aufgrund höherer Margen profitabler sind", schrieb der Experte.

Zudem enttäuschte der Baumarktkonzern LoweÆs mit seiner Umsatzentwicklung auf vergleichbarer Fläche am Mittwoch die Anleger. Die Anteile sanken um mehr als sechseinhalb Prozent. Im Gegensatz zu Lowe's hatte der Wettbewerber Home Depot am Vortag ein positives Ausrufezeichen gesetzt. Nun aber verloren auch die Home-Depot-Aktien ähnlich deutlich wie Lowe's.

Target (WKN: 856243)

(Mit Material von dpa-AFX)

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