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04.01.2021 Martin Weiß

Schlussglocke: Erst Rallye, dann Sell-off; Tech-Aktien brechen ein, doch Tesla und Nio geben Gas. Bitcoin mit irrer Achterbahnfahrt

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Den Jahresauftakt 2021 hatten sich Anleger auch etwas anders vorgestellt: Nach zunächst kräftigen Kursgewinnen fielen die Aktienkurse an der New Yorker Wall Street am Montag in sich zusammen. Besonders deutlich kamen Aktien wie Apple, Coke und Boeing unter die Räder.

Der Dow Jones schloss 382 Punkte (1,25%) schwächer bei 30.223 Punkten. Für den marktbreiten Standard & Poor's 500 ging es um 1,48% in die Tiefe und für den technologielastigen Nasdaq Composite um 1,47% auf 12.698 Zähler.

In der Eröffnungsphase hatten die führenden Indizes noch von einer verhaltenen Neujahrseuphorie am Markt profitiert und waren bei 30.476 Punkten (Dow Jones) und 3.769 Zählern (S&P 500) auf neue Rekordhochs gestiegen. Dann drückte jedoch die Sorge um die Neuinfektionen im Land und eine Verschärfung der Lockdowns in internationalen Märkten auf die Stimmung der Investoren.

Aus Anlegersicht ein - wenn auch kleiner - Lichtblick: Die Handelsumsätze in New York waren am Montag unterdurchschnittlich, viele Investoren befinden sich noch im Urlaub. Erst mit Beginn der kommenden Handelswoche dürfte das Umsatzniveau Durchschnitt erreichen. 

Unter den Standardwerten fielen die Aktien von Apple (129 Dollar, -2,8%), Boeing (203 Dollar, -5,4%) und Coca-Cola (52,05 Dollar, -5,0%) negativ auf.

Der US-Flugzeugbauer und Airbus-Konkurrent sieht sich weiter in der Kritik von Analysten. Diese wie-sen darauf hin, dass Boeing zwar erste Maschinen des Skadalfliegers 737 Max ausgeliefert habe, nun jedoch offenbar Probleme mit einem anderen Flugzeugtyp bekomme. Bernstein reduzierte seine Ein-schätzung vor dem Hintergrund auf „Underperform“. Auf Coca-Cola lastete ebenfalls ein negatives Analystenrating, während Apple nach der Rallye in den letzten Wochen unter Gewinnmitnahmen litt.

Beim Bitcoin brauchten Investoren in den letzten 36 Stunden einen extrem robusten Magen, um angesichts wilder Kursbewegungen nicht das (seelische) Gleichgewicht zu verlieren. Die Kryptowährung schoss zunächst am Sonntag auf 34.400 Dollar, bevor es zum Wochenauftakt im Sturzflug auf unter 29.000 Dollar ging. Auf diesem Niveau griffen Investoren wieder beherzt zu und trieben den Preis für einen Bitcoin auf knapp über 31.000 Dollar. Seit Anfang November 2020 hat sich der Kurs rund verdoppelt.

Gegen den insgesamt schwachen Gesamtmarkttrend kletterten am Montag die Aktien der E-Autobauer Tesla (730 Dollar, +3,5%) und Nio (53,30 Dollar, +9,3%). Gestern meldete Tesla für das vierte Quartal Auslieferungen von insgesamt 180.570 Fahrzeugen und 499.550 Auslieferungen für das Ge-samtjahr (+36% YoY). Analysten hatten mit 481.261 Fahrzeugen gerechnet.

Tesla hat das Gaspedal bei der günstigeren Limousine Model 3 und dem Geländewagen Model Y durchgedrückt: Die kombinierten Auslieferungen für diese beiden Modelle stiegen im Vergleich zum letzten Quartal um 30 Prozent auf 161.650 Fahrzeuge. Besonders bemerkenswert: In China, dem wich-tigsten E-Automarkt der Welt, stieg Teslas Absatz 2020 um rund 80 Prozent.

Die Aktie von Nio wurde ebenfalls durch positive Absatzzahlen befeuert. Zusätzliche Kraft entfaltete die Nachricht, dass der chinesische E-Autohersteller eine Plattform für Gebrauchtwagen an den Start bringt.

Stark liefen am Montag auch die Aktien von Unternehmen aus dem Erneuerbaren Energien-Sektor. Für First Solar ging es um 2,6 Prozent auf 101 Dollar in die Höhe, Jinko Solar verteuerten sich um 3,5 Prozent auf 63,77 Dollar. Anleger hoffen bei Sonnen- und Windkraft auf den neuen Präsidenten Joe Biden und dessen ambitionierten Umweltpläne.


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