An der Wall Street ist die jüngste Kurserholung des Dow Jones zum Erliegen gekommen. Die beiden wichtigsten Technologiewerte-Indizes hatten ihre jüngste Rekordjagd zunächst fortgesetzt, verloren aber im Handelsverlauf an Schwung. Generell konzentrierten sich die Investoren zwar immer noch auf die weiter vorhandene Unterstützung der Märkte durch die Notenbanken und auf die Wirtschaftserholung, zugleich aber blieben die jüngst wieder aufgekommenen Inflationssorgen bestehen.
Der US-Leitindex gab um 0,21 Prozent auf 33.874,24 Punkte nach. Der den breiten Markt abbildende S&P 500 fiel um 0,11 Prozent auf 4.241,84 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 schloss 0,03 Prozent höher bei 14.274,24 Punkten, nachdem er zuvor bei knapp 14.325 Punkten eine Bestmarke erreicht hatte. Für den umfassenderen Nasdaq Composite ging es um 0,13 Prozent nach oben.
Bereits am Vortag hatte Fed-Chef Jerome Powell abermals versucht, mit seinen Aussagen die Märkte nachhaltig zu beruhigen. Eine präventive Zinsanhebung will die US-Notenbank demnach nicht vornehmen, sondern erst handeln, wenn die Teuerung nachhaltig anspringt. Den jüngsten Inflationsschub bezeichnete Powell einmal mehr als übergangsweises Phänomen, das sich zurückbilden werde.
„Bemerkenswert ist, dass die Notenbanken hinreichend gelassen bleiben bezüglich der Inflationsperspektiven“, sagte der Chef-Volkswirt der Dekabank, Ulrich Kater. Die Finanzmarktteilnehmer hätten somit wieder etwas Abstand genommen von der Idee einer raschen Reflationierung der Volkswirtschaften, wenn also die Preise durch Ankurbelung der Konjunktur stark steigen. Die in den letzten Tagen wieder etwas zurückgegangenen Renditen von Staatsanleihen hätten im Gegenzug den Aktienmärkten geholfen, so Kater.
Zur Gelassenheit der Notenbank passte, dass die an diesem Mittwoch veröffentlichten US-Konjunkturdaten eher ernüchternd ausfielen. So konnten die Einkaufsmanagerindizes des Marktforschungsunternehmens Markit der Börse keine Impulse verleihen. Für den Bereich Dienstleistungen war der Indexwert überraschend stark gesunken. Zudem fielen die Verkäufe neuer Häuser erneut stark.
Unter den größten Verlierern im Nasdaq 100 büßten die Aktien von Electronic Arts 1,6 Prozent ein. Der Hersteller von Computerspielen kauft dem Telekommunikationskonzern AT&T die Spielefirma Playdemic ab - obwohl diese mit „Golf Clash“ bisher nur einen Hit gelandet hat. Die Anteilscheine von AT&T gaben um 0,5 Prozent nach.
Der Pharmahändler McKesson prüft Insidern zufolge den Verkauf seines Europa-Geschäfts. Damit würde McKesson seinen Kauf der deutschen Celesio im Jahr 2014 wieder rückgängig machen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Anleger nahmen die Nachricht verhalten auf: Die Anteilscheine gaben um 0,7 Prozent nach.
Der Euro brach seine jüngste Erholung ab und wurde zuletzt bei 1,1922 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1951 (Dienstag: 1,1894) Dollar festgelegt. Der Dollar kostete damit 0,8368 (0,8408) Euro.
Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel zuletzt um 0,19 Prozent auf 132,13 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen betrug 1,49 Prozent.