Panikverkäufe bei den Regionalbanken und Sorgen vor dem Wirtschaftsabschwung haben den Aktienmärkten in New York am Donnerstag zugesetzt und den Dow Jones den vierten Tag in Folge schwächer schließen lassen. Während im regulären Handel ein Medienbericht zu AMD für Furore sorgte, richtet sich nachbörslich alles auf den iPhone-Produzenten und dessen Zahlen für das erste Quartal.
Der Dow Jones schloss mit einem Verlust von 0,9 Prozent bei 33.128 Punkten. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,7 Prozent auf 4.062 Zähler nach. Der Nasdaq 100 büßte 0,4 Prozent auf 12.979 Punkte ein und schloss unter der runden Marke von 13.000 Punkten.
Die Papiere der Bank Western Alliance brachen um 39 Prozent ein. Einem Bericht der "Financial Times" zufolge erwägt die Bank mit Sitz in Phoenix (Arizona) einen Verkauf von Teilen ihres Geschäfts oder gar einen Komplettverkauf. Die Bank dementierte den Bericht mittlerweile, die dort getroffenen Aussagen seien "absolut falsch". Für PacWest ging es am Abend um mehr als 50 Prozent in die Tiefe. Die vor allem in Kalifornien operierende Bank soll ebenfalls Verkaufspläne verfolgen, hieß es.
Die akute Phase der Turbulenzen im Bankensektor scheint noch nicht vorbei zu sein und das müssen die Politiker unbedingt begreifen", warnte Krishna Guha vom Analysehaus Evercore ISI. Das Problem der betroffenen Institute sei, dass die Möglichkeiten einer Rettung begrenzt seien. In dem schwer angezählten Bankensektor konnten sich auch die Papiere großer Institute dem Abwärtssog nicht entziehen. Goldman Sachs , Wells Fargo , Bank of America und Morgan Stanley verloren überdurchschnittlich - und belasteten die großen Börsenindizes.
Apple verlor am Abend leicht 1,1 Prozent auf 166 Dollar. Der Konzern meldet nachbörslich die Zahlen für sein Q2. Analysten rechnen im Schnitt mit rückläufigen Erlösen im wichtigen Geschäft mit iPhones und Macs, jedoch auch mit steigenden Umsätzen in der Services-Sparte.
Ein Bericht von Bloomberg hinsichtlich einer Kooperation zwischen AMD und Microsoft zur Entwicklung eines KI-Chips trieben AMD um zeitweise 9 Prozent in die Höhe. Microsoft wolle AMD sowohl finanziell als auch mit eigener Hardware unterstützen. Microsoft tendieren etwas fester bei 305,30 Dollar.
Für den Brausehersteller und Knabberspezialisten PepsiCo ging es am Donnerstag um 0,6 Prozent in die Höhe auf 193 Dollar. Im Tagesverlauf waren die Titel bei 193,95 Dollar auf ein Allzeithoch gestiegen. PepsiCo hatte jüngst starke Quartalszahlen und für seine Softdrinksparte ein Wachstum gemeldet.
Massiv gefragt waren die Titel des Wechselrichterherstellers Solaredge nach besser als erwarteten Q1-Zahlen. Die Papiere verteuerten sich um 7 Prozent auf 282,50 Dollar. Für den Konkurrenten Enphase ging es hingen erneut bergab (-0,2 Prozent).
Angesichts eines enttäuschenden Umsatzausblicks auf das laufende Quartal büßten die Aktien von Qualcomm gut fünf Prozent ein. Für das vergangene Quartal berichtete der Chipkonzern zudem deutlich rückläufige Erlöse und einen noch stärker gesunkenen Gewinn.
Die Papiere von Shopify sprangen um fast ein Viertel nach oben. Der kanadische Software-Anbieter für den Online-Handel streicht zum zweiten Mal in zehn Monaten Stellen und verkauft das Logistikgeschäft an den Logistikdienstleister Flexport.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.