Der Dow Jones Industrial hat am Freitag nach einigen Tagen Pause wieder eine Bestmarke aufgestellt. Der Leitindex stieg erstmals über die Marke von 30.200 Punkten, was etwa 100 Zähler mehr waren als im bisherigen Hoch aus der Vorwoche. Er schloss mit 30.218,26 Punkten auf seinem Tageshoch. Mit einem Anstieg um 0,83 Prozent steigerte er sein Wochenplus auf gut ein Prozent.
Die Standardwerte waren zu Wochenschluss gefragter als die Technologiewerte, was neben dem Dow auch dem marktbreiten S&P 500 ein Rekordhoch bescherte. Er stieg um 0,88 Prozent auf 3.699,12 Zähler. Der Tech-Auswahlindex Nasdaq 100 legte zwar um 0,49 Prozent auf 12 528,48 Punkte zu, konnte aber keinen weiteren Rekord aufstellen. Dies gelang allerdings seinem breiter gefassten Indexbruder Nasdaq Composite.
Die Anleger zeigten sich in New York wenig beeindruckt davon, dass der Anstieg der US-Beschäftigung im November weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Am Markt hieß es, dies sei kompensiert worden von der Hoffnung auf ein neues Konjunkturpaket. Mit den durchwachsenen Jobdaten sei der Druck auf die Parteien in Washington, endlich eine Einigung zu erzielen, eher noch gestiegen.
Ölaktien profitieren
Gute Laune kam bei den Anlegern im Ölsektor auf, nachdem sich der Ölverbund Opec+ auf eine geringere Steigerung der Ölförderung einigte als in einem früheren Plan vorgesehen. Mit dem Ölpreis beflügelte dies auch die Aktienkurse von Konzernen wie Chevron oder ExxonMobil , deren Aktien um bis zu 3,9 Prozent anzogen. Unter den anderen Branchenwerten legten Occidental Petroleum sogar um mehr als 13 Prozent zu.
Boeing drosselt Produktion
Im Dow zollten Boeing ihrer jüngsten Rally mit einem Abschlag von 1,9 Prozent Tribut. Nachdem die Aktien seit Anfang November wegen der Impfstoff-Hoffnung und dem aufgehobenen Flugverbot für den Krisenjet 737 Max um etwa 70 Prozent gestiegen waren, machten einige Anleger nun Kasse. Wie am Freitag bekannt wurde, will der Flugzeugbauer die Produktion des Langstreckenjets 787 "Dreamliner" weiter drosseln.
Impfstoff-Aktien weiter im Fokus
Ansonsten blieben die Blicke vor allem auf die Impfstoff-Entwickler gerichtet. Wie Moderna bekannt gab, deuten Studiendaten darauf hin, dass der eigene Impfstoff über einen längeren Zeitraum Schutz gegen Covid-19 bieten könnte. Die stark gelaufenen Aktien fielen am Freitag wegen Gewinnmitnahmen um drei Prozent.
Auch beim BioNTech -Kurs wird die Luft allmählich dünner. Am Vortag leicht belastet von einem Bericht über Hindernisse in der Lieferkette und zunächst nochmals schwächer in den US-Handel gestartet, schafften es Papiere des Mainzer Unternehmens noch mit 1,1 Prozent ins Plus. Die Titel des US-Partners Pfizer legten um 0,6 Prozent zu.
Uber und Lyft im Höhenflug
Stärke zeigten ansonsten die Aktien der Fahrdienstleister Uber und Lyft, denen die Corona-Krise in den vergangenen Monaten auch zugesetzt hatte. Lyft sprangen um sieben Prozent nach oben und erreichten wieder das Niveau vor dem Viruscrash im Februar. Bei Uber reichte ein Plus von 4,5 Prozent für ein weiteres Rekordhoch. Den Crash hatten sie Anfang November schon ausgeglichen.
(Mit Material von dpa-AFX)