Der US-Aktienmarkt hat am Dienstag nach einem durchwachsenen Handelsstart an seine Erholung vom Vortag angeknüpft. Etwas Rückenwind für die Wall Street kam von frischen Konjunkturdaten. So stiegen die Aufträge der US-Industrie im März stärker als erwartet, gleichzeitig befindet sich der Arbeitsmarkt weiter im Aufwind. Zudem legte der jüngste Renditeauftrieb am Anleihenmarkt eine Pause ein.
Der US-Leitindex Dow Jones legte um rund 0,2 Prozent auf 33.129 Punkte zu. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um gut 0,4 Prozent auf 4.171 Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100, der am Montag auf das niedrigste Niveau seit mehr als einem Jahr gefallen war, stieg nun um 0,1 Prozent auf 13.089 Punkte.
Derweil warteten Anleger weiter mit Spannung auf den Zinsentscheid der Notenbank Fed am Mittwoch. Angesichts der hohen Inflation wird damit gerechnet, dass der Leitzins um 0,5 Prozentpunkte angehoben wird. Die Fed steht vor der größten Zinserhöhung seit der Jahrtausendwende. Die Pläne der Notenbank, die Zinsen anzuheben und ihre Bilanz zu reduzieren, beenden Marktbeobachtern zufolge eine Ära des billigen Geldes.
Auf Unternehmensseite nahm die Berichtssaison unter anderem mit Geschäftszahlen von Pfizer ihren Lauf. Die Coronavirus-Impfung und die Pille Paxlovid gegen einen schweren Verlauf der Covid-19-Krankheit sorgten für Umsatz- und Gewinnkennziffern über den Erwartungen. Die Aktien des Pharmakonzerns legten um gut zwei Prozent auf 49,31 Dollar zu.
An der S&P-500-Spitze schnellten die Anteilscheine von Western Digital um 14 Prozent in die Höhe. Der aktivistische Investor Elliott Management drängt auf eine Aufspaltung des Speicherherstellers. So solle sich Western Digital vom Geschäft mit sogenannten Nand-Speichern trennen.
Schwer enttäuscht wurden die Anleger von dem Kosmetikkonzern Estee Lauder und vor allem von dem Automationskonzern Rockwell, deren Kurse um fast sechs beziehungsweise knapp 14 Prozent abrutschten. Belastet vom Ukraine-Krieg und erneuten Corona-Lockdowns in China wurden jeweils die bisherigen Jahresziele sowohl beim Umsatz als auch dem Gewinn gekappt.
Deutlich nach unten ging es auch für die Chegg-Papiere. Das Education-Unternehmen veröffentlichte enttäuschende Quartalszahlen sowie einen schwachen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. An der Nasdaq brach die Chegg-Aktie am Dienstag deshalb um 30 Prozent ein.
Nach US-Börsenschluss präsentieren am Dienstag zudem AMD, Airbnb, Cummins, Lyft und Starbucks ihre Q1-Zahlen (Mit Material von dpa-AFX).