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13.01.2021 DER AKTIONÄR

Schlussglocke: Anleger halten Füße still – Intel spitze dank Spitzen-Wechsel – Affirm mit Spitzen-Start

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DowJones

Die US-Börsen haben am Mittwoch nach einem zunächst eher lustlosen Handel uneinheitlich geschlossen. So ist die Luft nach den erneuten Rekorden in der vergangenen Woche erst einmal dünner geworden, zumal am Freitag mit den ersten US-Banken die Berichtssaison startet. Der Leitindex Dow Jones ging letztlich mit einem Mini-Minus von 0,03 Prozent auf 31.060,15 Punkte aus dem Handel. Der marktbreite S&P 500 rückte um 0,23 Prozent auf 3.809,40 Punkte vor. Der technologielastige Nasdaq 100 baute seine frühen Gewinne weiter aus und stieg zuletzt um 0,63 Prozent auf 12.998,10 Zähler.

DowJones (ISIN: DE000DB2KFA7)

Für (zwischenzeitlichen) Auftrieb könnte eine Kreise-Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg ausgelöst haben: Wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person ihr zufolge sagte, hat der ranghohe Demokrat und künftige Senatsmehrheitsführer Chuck Schumer den designierten Präsidenten Joe Biden dazu gedrängt, in einer ersten Runde mehr als 1,3 Billionen US-Dollar an Corona-Hilfen locker zu machen.

Keine sonderlichen Impulse kamen indes von den Inflationsdaten. Die Verbraucherpreise waren im Dezember mit plus 1,4 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat etwas stärker gestiegen als erwartet. Die Kernverbraucherpreise - ohne im Preis meist schwankende Komponenten wie Energie und Lebensmittel - stiegen wie bereits in den beiden Vormonaten um 1,6 Prozent, womit das Inflationsziel der US-Notenbank (Fed) von rund zwei Prozent nach wie vor unterschritten wird. 

"Hinter vorgehaltener Hand dürften sich die Währungshüter über das Ausbleiben eines deutlichen Teuerungsdrucks freuen", kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein die Daten. "Man stelle sich einmal vor, die Inflationsraten würden deutlich zulegen. Die Fed oder auch die EZB müssten in diesem Falle gegensteuern, möglicherweise ihre Wertpapierankaufprogramme zurückfahren. An den Finanzmärkten würde man parallel dazu anfangen, auf höhere Zinsen zu setzen. Dieses Szenario wäre für das aktuelle Finanzmarktgeschehen wohl Gift." 

Unter den Einzelwerten standen unter den Platzhirschen am Markt die Aktien von Intel im Fokus, die an der Spitze in Dow und Nasdaq 100 um rund 7 Prozent zulegten. Der zuletzt verstärkt unter Druck geratene Chipkonzern wechselt Mitte Februar seinen Chef aus. Der erfahrene Tech-Manager Pat Gelsinger soll den Spitzenjob von Bob Swan übernehmen. Gelsinger führte zuletzt den Software-Spezialisten VMWare und hatte zuvor Jahrzehnte bei Intel verbracht, unter anderem als Technologiechef. Die VMWare-Aktien fielen an der Nyse um 7,8 Prozent. Die Papiere des Mutterunternehmens Dell gaben um 8,1 Prozent nach.

Außerdem zog an der Technologiebörse Nasdaq ein Börsengang enorme Aufmerksamkeit auf sich: Affirm Holdings wurden zuletzt mit mehr als 97 US-Dollar gehandelt. Zu 49 Euro war das Papier des Anbieters von Ratenzahlungen für Online-Einkäufer tags zuvor ausgegeben worden. Der erste Kurs hatte im Tagesverlauf dann bei 90,90 Dollar gelegen. 

General Motors (GM) zogen im S&P 500 um 1,9 Prozent an. Der Autokonzern will bis 2025 rund 27 Milliarden US-Dollar in Forschung, Entwicklung und Produktion von Elektroautos investieren und bis dahin insgesamt 30 verschiedene E-Modelle auf den Markt bringen. Zudem baut GM eine eigene Batteriefabrik. Produziert werden sollen dort so genannte Ultium-Batterien, die deutlich höhere Reichweiten ermöglichen. Ab 2025 will das Unternehmen jährlich eine Million E-Autos herstellen. 

Das Papier von Zoom legte nach anfänglichen Verlusten zu und stieg zuletzt um 2,2 Prozent. Über ein Aktienangebot besorgte sich der Videokonferenzdienst 1,75 Milliarden US-Dollar. Insgesamt wurden 5,15 Millionen Aktien zu 340 US-Dollar das Stück platziert. In den nächsten 30 Tagen kann Zoom noch einmal gut 735 000 Aktien losschlagen, falls die Konsortialbank diese Option nutzt.

Die Titel von ExxonMobil gewannen 1,2 Prozent und profitierten von einer Kaufempfehlung durch die US-Bank JPMorgan. Diese hatte die Papiere der Ölgesellschaft von "Neutral" auf "Overweight" hochgestuft. 


(Mit Material von dpa-AFX)

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