Vom Glanz des vergangenen Jahres ist nichts mehr übriggeblieben: Schlechter als die Peloton-Aktie hat 2021 keine Aktie im Nasdaq 100 performt. Seit Jahresanfang steht ein Minus von 31 Prozent zu Buche. In der Post-Corona-Welt kommt Peloton für die Anleger offenbar nicht mehr vor. Ein Irrglaube, meint DER AKTIONÄR.
Ein Blick auf Google Trends beweist: Peloton ist kein Auslaufmodell. Bei dem Researchtool kommt die Marke in den USA aktuell auf einen Wert von 57 (von 100) und liegt damit nur acht Punkte unter dem Wert von vor einem Jahr, als der erste Lockdown startete. In Deutschland liegt der Wert mit 28 sogar einen Zähler höher als vor einem Jahr.
Heißt: Etliche Sportfans spielen mit dem Gedanken, sich ein Spinningbike oder ein Laufband von Peloton zu kaufen.
Wer es tut, kann mit kürzeren Lieferzeiten rechnen, so Rohit Kulkarni, Analyst bei MKM Partners. Er sagt: „Die Beschwerden wegen langer Wartezeiten sind zuletzt deutlich zurückgegangen.“
Der positive Trend sollte sich beschleunigen, was daran liegt, dass sich Peloton gut verstärkt hat. Im Dezember übernahm der US-Konzern den Fitnessgerätehersteller Precor. Die 420 Millionen Dollar sind bestens angelegt, erhielt Peloton doch Zugriff auf Produktionsstätten mit einer Größe von knapp 60.000 Quadratmetern.
Laut Analyst Kulkarni spricht noch etwas für die Aktie: das Potenzial des Unternehmens bei B2B-Verkäufen an Hotels, Fitnesscenter und Firmen. Geschäfte mit Großabnehmern würden die Margen ohne Frage merklich anheben.
Nach dem Kurssturz kommt Peloton auf ein KUV für 2021/22 (Ende Juni) von 5,5, was für ein Wachstumsunternehmen mit einer spannenden Investmentstory in Ordnung geht. Die Aktie hat an der 200-Tage-Linie nach oben gedreht, parallel hat die 100-Dollar-Marke als Unterstützung gehalten. Spekulativ orientierte Anleger können sich ein paar Stücke ins Depot legen.