Wie der Branchendienst TheWrap mitteilte, soll Oracle insgesamt 20 Milliarden Dollar für TikTok bieten, davon eine Hälfte in eigenen Aktien und die andere in bar. Zusätzlich soll ein Teil der Gewinne, die TikTok im US-Geschäft erzielt, über einen Zeitraum von zwei Jahren an TikToks Mutterkonzern Bytedance abgeführt werden.
An der Börse zeigen sich die Anleger von der Nachricht bislang unbeeindruckt. Die Aktie von Oracle notiert nach einer kleinen Kursspitze aktuell unverändert bei 57,52 Dollar. Die Aktie von Microsoft steigt hingegen um 3,9 Prozent auf 229 Dollar und ist damit weiter auf Rekordniveau unterwegs.
Denkbar ist, dass die Börse einem Oracle-TikTok-Deal keine allzu großen Chancen einräumt und weiter Microsoft als Käufer favorisiert. Für den Softwareriesen aus Redmond sprechen die enormen Barreserven, die sich per Ende Juni auf rund 55 Milliarden Dollar beliefen. Mit TikTok unter dem Konzerndach hätte Microsoft zudem einen (großen) Fuß bei Social-Media in der Tür, ein Bereich, in dem das Unternehmen bislang nur mit Linkedin (Karriereportal) vertreten ist.
DER AKTIONÄR favorisiert weiter eine Microsoft-TikTok-Lösung. Der Softwareriese hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er in der Lage ist auch große Zukäufe in den Konzern zu integrieren. Mit TikTok investierte Microsoft zusätzlich in eines der spannendsten Themen bei Social-Media (Live-Videos) und verbreiterte seine Erlösbasis. Es würde kaum überraschen, wenn Redmond mit einer höheren Offerte (als die von Oracle) aus der Deckung käme.