Eine Kapitalmaßnahme hat die Aktie von Sartorius zunächst deutlich unter Druck gebracht. Die Aktie konnte sich aber zuletzt bereits deutlich wieder erholen und notiert auf der Handelsplattform Tradegate derzeit gut drei Prozent im Plus. Der Pharma- und Laborausrüster will seine Verschuldung mit dem Verkauf eigener Vorzugsaktien senken und die strategische Flexibilität soll gestärkt werden, heißt es.
Sartorius hat die Platzierung von 613.497 derzeit durch die Gesellschaft gehaltenen Vorzugsaktien unter Ausschluss der Bezugsrechte der bestehenden Aktionäre abgeschlossen, so das Unternehmen in einer Mitteilung. Die Vorzugsaktien wurden zu einem Preis von 326,00 Euro pro Aktie platziert. Der Bruttoerlös beträgt demnach rund 200 Millionen Euro. Die Platzierungs-Vorzugsaktien wurden ausschließlich an institutionelle Anleger im Rahmen einer Privatplatzierung im Wege eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens angeboten und verkauft.
Davon unabhängig hat Sartorius' französischer börsennotierter Teilkonzern Sartorius Stedim Biotech (SSB) eine Kapitalerhöhung durchgeführt, bei der im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens 5.150.215 neue SSB-Aktien im Volumen von rund 1,2 Milliarden Euro platziert wurden. Sartorius hat sich an der SSB-Kapitalerhöhung beteiligt, indem sie 1.716.739 neue SSB-Aktien im Gesamtvolumen von rund 400 Millionen Euro zum Platzierungspreis der SSB-Kapitalerhöhung erworben hat. SSB wiederum will mindestens 800 Millionen Euro Gesellschafterdarlehen bei ihrer deutschen Muttergesellschaft tilgen.
Der Labor- und Pharma-Zulieferer Sartorius ordnet damit seine finanziellen Verflechtungen mit der französischen Biotech-Tochter Sartorius Stedim Biotech neu und entschuldet damit den Konzern.
Der Schritt dürfte sich langfristig positiv für Sartorius auswirken. Aus charttechnischer Sicht ein positives Signal wäre der Sprung über das bisherige Jahreshoch. Unterstützung erhält die Aktie von der 200-Tage-Linie.