Die Aktie von Sartorius rauscht am heutigen Freitag kräftig nach unten. Das Papier ist der mit Abstand größte Verlierer im deutschen Leitindex DAX. Das Jahrestief von Anfang Juli rückt nun wieder näher. Sartorius hatte am Donnerstagabend die Halbjahreszahlen veröffentlicht und die Prognose erneut gesenkt.
Der Auftragseingang des zweiten Quartals habe fünf Prozent unter dem auf dem Kapitalmarkttag im Mai avisierten Niveau gelegen, so Analyst Falko Friedrichs von der Deutschen Bank. Dabei seien die Aufträge in beiden Geschäftsbereichen gesunken, was schon beunruhigend sei. Die reduzierte Prognose für 2024 bedeute im Konsens einen Korrekturbedarf beim bereinigten operativen Ergebnis von zehn Prozent. Die Ziele für 2024 seien nun zumindest kaum noch risikobehaftet, 2025 bleibe aber eine "Black Box". Hier sieht die Deutsche Bank angesichts der schwachen Auftragsdynamik deutliche Risiken. Friedrichs bestätigte aber letztendlich seine „Hold“-Einschätzung für die Aktie und das Kursziel von 280,00 Euro.
Die Privatbank Berenberg rät zwar auch nach den Zahlen weiterhin zum Kauf der Aktie, Analyst Odysseas Manesiotis zeigte sich hinsichtlich der Prognosesenkung nicht überrascht, doch hätten einige Investoren infolge des jüngsten Kapitalmarkttages des Pharmazulieferers wohl gehofft, sie lasse sich vermeiden. Zudem äußerte er sich kritisch zu den mittelfristigen Zielen. Diese habe das Unternehmen zwar bestätigt, sie überzeugten aber nicht mehr. Vielmehr könnten sie im Zuge der Vorlage der Zahlen für 2024 in einigen Monaten sinken, so Manesiotis.
Sartorius ist generell ein spannendes Unternehmen mit einem vielversprechenden Produktportfolio. Das charttechnische Bild hat sich mit dem heutigen Rücksetzer aber wieder eingetrübt. Wichtig ist nun, dass das Jahrestief, das Anfang Juli bei 199,50 Euro markiert wurde, nicht unterschritten wird. Vorerst gilt bei der Aktie deswegen weiterhin abwarten, das Papier bleibt auf der Watchlist.