Dank florierender Cloud-Services laufen die Geschäfte beim Software-Konzern Oracle weiter rund. Trotz erhöhter Inflations- und Rezessionsrisiken wuchsen die Erlöse in den drei Monaten bis Ende November im Jahresvergleich auch dank einer Übernahme um 18 Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar (11,7 Milliarden Euro). Das teilte der SAP -Rivale am Montag nach US-Börsenschluss mit.
Der starke Dollar bremste die Entwicklung allerdings. Mit Anwendungen aus der Cloud konnte Oracle währungsbereinigt auf Jahressicht um 45 Prozent zulegen, die Softwarepakete zur Unternehmenssteuerung aus dem Netz wuchsen jedoch mit etwas weniger als 30 Prozent schwächer.
Unterm Strich verdiente Oracle 1,7 Milliarden Dollar, nachdem hohe Rechtskosten vor einem Jahr für tiefrote Zahlen gesorgt hatten. Der Quartalsbericht übertraf die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten klar. Die Aktie reagierte nachbörslich mit einem Kursplus von gut zwei Prozent.
Analysten reagierten mit Kurszielerhöhungen auf die Zahlen. Jefferies hat das Ziel von 85 auf 90 Doll angehoben, JPMorgan von 84 auf 87 Dollar und die BOFA von 90 auf 95 Dollar.
Anleger lassen die Gewinne seit der Empfehlung des AKTIONÄR im Sommer weiter laufen. Die Zahlen von Oracle dürften auch gute Vorgaben für SAP sein. Ohnehin hatten beide Werte zuletzt im Einklang eine schöne Erholungsbewegung hingelegt.
Belasten könnte jedoch eine Abstufung durch das Analysehaus Warburg Research. Warburg hat SAP von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 115 auf 110 Euro gesenkt. Die Quartalszahlen des Konkurrenten Oracle ließen zwar positive Rückschlüsse auf die aktuelle Geschäftsentwicklung zu, die mittelfristigen Ziele erschienen aber ambitioniert, betonte Analyst Andreas Wolf. Wolf begründete sein neues Anlagevotum mit dem begrenzten Aufwärtspotenzial der Aktie und den relativ hohen Ergebnis-Multiplikatoren (Ebit) des Softwarekonzerns.