Die schlimmste Phase der Stahlkrise scheint beendet zu sein. Dem zweitgrößten deutschen Hersteller Salzgitter ist bei seinem Weg aus der Krise ein wichtiger Schritt gelungen. Erstmals seit Ende 2011 hat sich der MDAX-Konzern im dritten Quartal auch unter dem Strich wieder in die schwarzen Zahlen gekämpft. Ein Plus von 3,8 Millionen Euro steht zu Buche.
Im Vorfeld hatten die Analysten weiterhin mit roten Zahlen gerechnet. Im Vorjahr stand sogar noch ein Fehlbetrag von 67 Millionen Euro. Vor Steuern verdiente Salzgitter 9,7 Millionen, ein Jahr zuvor waren es noch 64,7 Millionen Euro Verlust. Der Umsatz ging derweil um zwei Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zurück.
Ebenfalls positiv fällt die Prognose für das Gesamtjahr aus. Der Vorstand bekräftigte, das Vorsteuerergebnis in diesem Jahr wieder an die Gewinnschwelle heranzuführen. 2013 war noch ein deutlicher Verlust von 478 Millionen Euro angefallen. Nach neun Monaten liegt Salzgitter nun bereits mit 5,5 Millionen Euro in den schwarzen Zahlen. Allerdings nahm der Vorstand zugleich seine Umsatzprognose zurück. Statt wie bislang rund zehn Milliarden Euro rechnet er nun noch mit Erlösen von rund neun Milliarden Euro.
Abwarten
Trotz der schwarzen Zahlen zeigt sich die Salzgitter-Aktie wegen der gekappten Umsatzprognose am Donnerstag im frühen Handel eher schwach. Nach dem Absturz Ende September konsolidiert die Aktie nach wie vor auf niedrigem Niveau bei gut 23 Euro. Trotz der operativen Fortschritte bleibt die zukünftige Entwicklung bei Salzgitter ungeklärt. Ein Neueinstieg bietet sich derzeit noch nicht an, in der Stahlbranche bevorzugt DER AKTIONÄR den DAX-Konkurrenten ThyssenKrupp.
(Mit Material von dpa-AFX)