Bei Ryanair läuft es operativ aktuell wieder richtig rund. Dementsprechend präsentieren sich die Anteile des irischen Billigfliegers nach wie vor in einer blendenden Verfassung. Doch es gibt einen großen Markt, in dem die Iren nicht so richtig vorankommen. Ryanair-CEO Eddie Wilson nennt im Interview mit der Frankfurter Rundschau die Gründe.
So erklärte Wilson auf die Frage, ob die Zeit der Billigflüge vorbei sei: "In Deutschland auf jeden Fall. Der deutsche Markt wird künstlich beschränkt durch die Politik, deshalb gehen die Preise dort durch die Decke. In anderen Teilen Europas ist das anders. Wenn man weniger von etwas hat, dann steigt der Preis. Und das passiert gerade in Deutschland." Auf die Nachfrage nach den Gründen dafür erklärte er: "Es gibt eine Reihe von Gründen. Während der Corona-Pandemie hat die Regierung den Regionalflughäfen nicht geholfen, sondern hat den Betrieb der großen Flughäfen aufrechterhalten. Gleichzeitig musste die Regierung die Lufthansa retten. Die Konsequenz daraus: Die Lufthansa hat mehr als 100 Flugzeuge stillgelegt und ihre Kapazitäten auf Frankfurt und München konzentriert. Airports in Stuttgart, Düsseldorf oder Hamburg haben sich noch nicht von den Pandemie-Folgen erholt. Dort gibt es weniger Airlines und weniger Flugzeuge, also auch weniger Sitze. Deshalb steigen die Preise. Der gesamte deutsche Airport-Markt hat bislang nur rund 75 Prozent des Vor-Pandemie-Niveaus erreicht."
Indes sieht Wilson für sein Unternehmen aktuell eher keine großen Chancen auf ein Comeback am Frankfurter Flughafen: "Zur Zeit nicht. Wir sind bereit, über alles zu reden, aber man braucht Sicherheit bei den Kosten. Fraports Art, Geschäfte zu machen, ist, das Angebot einzuschränken, die Kosten hoch zu halten und darauf zu hoffen, dass alles gut wird. Aber: Airports kann man nicht verlagern, Flugzeuge schon." Das komplette Interview lesen Sie hier.
Bei Ryanair läuft es operativ gut, es besteht für die Aktionäre kein Grund zur Sorge. DER AKTIONÄR hält daher unverändert an seiner Kaufempfehlung fest. Die Ryanair-Papiere bleiben der Favorit im Airline-Sektor. Der Stoppkurs kann vorerst noch bei 12,90 Euro belassen werden.