Die beiden Versorgeraktien E.on und RWE sind seit Monaten in einer trägen Seitwärtsrange gefangen. Zuletzt meldete sich die Schweizer Großbank UBS zu Wort. Ihr Urteil zu den beiden DAX-Titeln gibt wenig Grund zur Hoffnung.
Das Kursziel für die RWE-Aktie hat Analyst Patrick Hummel von 25 auf 24 Euro gesenkt. Die „Neutral“-Einstufung bestätigte er. „Die anstehende Energiereform mit dem Ziel der Verringerung kohleintensiver Kraftwerke dürfte den Versorger besonders stark treffen“, so der Analyst. Dies gelte selbst dann, wenn die Reform in einer abgeschwächten Variante durchgesetzt würde. Auf RWE mit seinen veralteten Braunkohlekraftwerken kämen am Ende sicherlich weitere Schließungen und Restrukturierungskosten zu. Der Konzern dürfte mit einer Dividendenkürzung auf 0,75 Euro je Aktie reagieren.
Positiver ist Hummel für E.on gestimmt. „Bei der geplanten deutschen Energiereform würde der Versorger im Vergleich zum Wettbewerber RWE als Sieger hervorgehen. Die geplante CO2-Steuer würde die Düsseldorfer kaum treffen“, schreibt Hummel in seiner aktuellen Studie. Andererseits dürften die „sauberen“ Kraftwerke des Konzerns von dem voraussichtlichen Strompreisanstieg profitieren, die die Reform durch die Schließung von Kapazitäten nach sich ziehe. Nach der Restrukturierung könnte die „grüne“ E.on ein Übernahmekandidat werden. Den fairen Wert für die E.on-Aktie beziffert er mit 15 Euro – auf dem aktuellen Kursniveau sieht er daher noch Kurspotenzial.
Finger weg
DER AKTIONÄR rät Anlegern nachwievor die beiden Versorgeraktien zu meiden. E.on hat zwar bereits Schritte eingeleitet den Konzern umzubauen, der Erfolg ist aber ungewiss. Konkurrent RWE hat noch gar kein Konzept für den Turnaround.
(mit Material von dpa-AFX)