Die Talfahrt bei RWE geht weiter. Nachdem die Aktie am Donnerstag nach der Vorlage der Zahlen bereits rund acht Prozent verloren hat, trägt Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern auch am Freitag die rote Laterne im DAX. Die Stimmung bei den Analysten ist ebenfalls negativ.
Eine turbulente Woche liegt hinter RWE. Am Montag hat der Aufsichtsrat noch Pläne für einen tiefgreifenden Umbau der Konzernstruktur genehmigt. Die schwachen Zahlen zum ersten Halbjahr haben die Aufbruchstimmung allerdings schnell gekippt. RWE musste erneut einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen. An der schwachen Performance ist allerdings nicht alleine das Marktumfeld Schuld, behauptet die britische Großbank HSBC.
Analyst Adam Dickens zeigte sich darüber enttäuscht, dass der Versorger nun auch in Großbritannien größere Abrechnungsprobleme habe. Die Margen der britischen Tochter npower in den Jahren 2015 und 2016 dürften dadurch zusätzlich unter Druck kommen. Zudem kämpft RWE auf der Insel mit rückläufigen Kundenzahlen. Mit Blick auf die jüngst vorgelegten Halbjahreszahlen, die sinkenden Strompreise, die politischen Unwägbarkeiten und das schwächere Großbritannien-Geschäft kürzte Dickens seine Gewinnprognosen für die kommenden Jahre. Die Jahresziele bezeichnete er als herausfordernd. Das Kursziel senkte der Experte von 18 auf 16 Euro und bestätigte das „Reduce-Votum“.
Kein Kauf
Der Umbau der Konzernstruktur ist mit hohen Risiken verbunden. Der Erfolg ist nicht absehbar. Auch das angeschlagene Chartbild verspricht wenig Hoffnung auf Besserung. Für Anleger gibt es derzeit keinen Grund in das fallende Messer zu greifen.
(Mit Material von dpa-AFX)