Seit der Abspaltung der Tochter Innogy befindet sich RWE im Wandel. Der Versorger will seinen Umbau nun weiter fortsetzen. Konzernchef Rolf Martin Schmitz baut die zweite Führungsebene um. Die Braunkohlesparte soll in Zukunft stärker von der restlichen Stromproduktion getrennt werden.
Neben personellen Veränderungen bei den operativen Tochtergesellschaften werden diese somit auch neu strukturiert. Schmitz erhofft sich dadurch mehr Flexibilität. Die Tochter RWE Power, zuständig für Braunkohle und die Abwicklung der Kernenergie, wird künftig von RWE Generation getrennt. Dort sind die Stromproduktion aus Gas, Steinkohle und Wasser gebündelt.
Wenn Matthias Hartung, der langjährige Chef der beiden Gesellschaften, zum Jahreswechsel in Ruhestand geht, wird die Personalunion aufgehoben. RWE Power kann sich dann unter der Leitung von Frank Weigand auf die Sicherung der Braunkohleförderung im Rheinischen Revier konzentrieren, während RWE Generation mit Roger Miesen an der Spitze sich leichter an einer Konsolidierung der konventionellen Stromerzeugung in Europa beteiligen könnte. „Beide Gesellschaften können noch flexibler agieren und sich auf die jeweiligen Energieträger fokussieren“, so eine RWE-Sprecherin zu den Plänen.
Hoffnung auf Besserung
Im Aufsichtsrat gibt es allerdings durchaus Kritik am Plan, weitere Vorstandsposten zu schaffen. RWE muss nach wie vor zeigen, dass es einen Platz in der neuen Energiewelt findet. Die Hoffnungen von Konzernchef Schmitz ruhen auf der möglichen Einführung eines Kapatzitätsmarkts und auf steigenden Strompreisen. Die Aktie bleibt aber sehr spekulativ.