Der Energiekonzern RWE hat im ersten Halbjahr von einem starken Energiehandel profitiert. Die Jahrhundertkälte im US-Bundesstaat Texas sowie unterdurchschnittliche Windverhältnissen in Nord- und Mitteleuropa führten jedoch zu Einbußen im Geschäft mit Windenergieanlagen an Land sowie Solar, wie das Unternehmen am Donnerstag in Essen mitteilte.
Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) lag daher mit 1,75 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahresniveau von 1,8 Milliarden Euro. Allein die Probleme in Texas führten den Angaben zufolge zu Ergebniseinbußen von 400 Millionen Euro.
Unter dem Strich verdiente RWE bereinigt mit 870 Millionen Euro jedoch mehr als im Vorjahr, als 816 Millionen Euro erzielt worden waren. Wegen des starken Energiehandels hatte RWE bereits die Prognose Ende Juli erhöht. Bei der Dividende strebt das Unternehmen unverändert 0,90 Euro je Aktie an.
Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender der RWE AG: „Der Umbau von RWE geht mit großen Schritten voran. Im ersten Halbjahr haben wir 1,8 Milliarden Euro brutto in Erneuerbare investiert – und damit doppelt so viel wie in den ersten sechs Monaten 2020. Und wir machen weiter Tempo. Noch dieses Jahr nehmen wir neue Windkraft- und Solaranlagen sowie Speicher mit 1,8 Gigawatt in Betrieb, nächstes Jahr folgen weitere 2,1 Gigawatt. Damit erreichen wir unser Ziel von mehr als 13 Gigawatt bis Ende 2022. Auch wirtschaftlich läuft es. Unsere Prognose für das Gesamtjahr konnten wir daher deutlich anheben.“
Die Aktie von RWE reagiert am frühen Morgen mit einem leichten Plus auf die Zahlen. Auf der Handelsplattform Tradegate geht es 0,3 Prozent nach unten auf 31,27 Euro. Die nächste wichtige charttechnische Hürde wartet bei knapp 33 Euro. Hier verläuft die 200-Tage-Linie. Ein Sprung darüber würde ein neues positives Signal bedeuten. Noch fehlt aber der Schwung. Anleger warten vorerst ab.
(Mit Material von dpa-AFX)