Der Energieversorger RWE lässt sich von den Turbulenzen an den Finanzmärkten nicht beeindrucken. Die im August angekündigte Kapitalerhöhung soll wie geplant durchgeführt werden. Anleger zeigen sich geschockt. Die Aktie verliert zeitweise über zehn Prozent. Ein berechtigter Kursrutsch?
Insgesamt will RWE 80,4 Millionen Aktien bei institutionellen Investoren platzieren. 52,3 Millionen der jetzt zum Verkauf stehenden Aktien stammen aus einer Kapitalerhöhung. Die Zahl der Vorzugsaktien steigt damit um zehn Prozent. Die restlichen Aktien stammen aus dem Bestand von RWE. Gemessen am gestrigen Schlusskurs ist das Paket rund 2,4 Milliarden Euro wert.
Schnelle Platzierung
Bei Platzierungen dieser Größenordnung ist ein deutlicher Abschlag üblich. Am Ende dürften schätzungsweise etwas mehr als zwei Milliarden Euro in die Kassen des Konzerns fließen. Das ursprünglich anvisierte Ziel von 2,5 Milliarden Euro wird damit wohl nicht erreicht werden. Die Aktien sollen laut RWE schnell platziert werden. Der Energieversorger rechnet damit, dass die Transaktion bereits am Dienstag abgeschlossen ist. Händlern zufolge sollen die Aktien zwischen 26 Euro und 27,50 Euro angeboten werden.
Übertriebener Kursrutsch
An den Märkten wurde die Meldung erwartungsgemäß negativ aufgenommen. Der Kursabschlag von zeitweise über zehn Prozent ist allerdings übertrieben. Dass eine Kapitalerhöhung in dem nun genannten Umfang kommen wird, hatte sich bereits seit Monaten abgezeichnet.
Attraktives Einstiegsniveau
Die Kapitalerhöhung ist ein sinnvoller Schritt. Zusammen mit der Veräußerung von Unternehmensteilen und personellen Sparmaßnahmen macht sich RWE damit fit für die Zukunft. Die Reaktion der Märkte ist daher übertrieben. Durch den heutigen Kursrutsch ist die Aktie auf einem attraktiven Einstiegsniveau angelangt.