Gute Nachrichten für RWE: Der Bundestag hat am Mittwochabend im Zuge des Kohleausstiegs den Vertrag mit den Braunkohlebetreibern gebilligt. Für den Versorger bringt das Sicherheit, dass die von der Regierung in Aussicht gestellte Milliardenzahlung auch wirklich fließen wird.
Der Vertrag sieht milliardenschwere Entschädigungen für die vorzeitige Stilllegung von Kraftwerksblöcken vor. Danach erhält RWE insgesamt 2,6 Milliarden Euro, für die ostdeutsche Leag sind 1,75 Milliarden Euro vorgesehen. Der schrittweise Abschied vom Kohlestrom hat bereits begonnen: Ein kleiner Kraftwerksblock eines RWE-Braunkohlekraftwerks im Rheinischen Revier stellte zum Jahreswechsel die Produktion ein.
Spätestens 2038 soll zum Schutz des Klimas ganz Schluss sein mit der Stromgewinnung aus Kohle. Die Bundesregierung will bis dahin mehrfach die Folgen des Kohleausstiegs für die Versorgungssicherheit und die Entwicklung der Strompreise überprüfen – denn bis Ende 2022 wird auch das letzte Atomkraftwerk in Deutschland abgeschaltet. Untersucht werden soll aber auch, ob der Kohleausstieg auf das Jahr 2035 vorgezogen werden kann.
Mit den Braunkohlebetreibern wurden dabei feste Abschaltdaten und Entschädigungssummen ausgehandelt. Für die Steinkohle, wo es viele verschiedene Kraftwerksbetreiber gibt, gilt hingegen ein Ausschreibungsmodell. Die Betreiber, die die geringste Summe je vermiedener Tonne CO2 fordern, erhalten dabei den Zuschlag für eine Entschädigung.
RWE hat sich mit dem Ausstieg aus der Braunkohle arrangiert. Die Rückbesinnung auf Erneuerbare Energien verleiht dem Konzern wieder eine Zukunft. Die Milliarden für den Kohleausstieg liefern die finanzielle Basis. Noch immer ist das Potenzial im Kurs nicht ausreichend eingepreist. Anleger können nach dem jüngsten charttechnischen Kaufsignal zugreifen.
Mit Material von dpa-AFX