Der Versorger RWE ist attraktiv bewertet und gut aufgestellt, um die Herausforderungen der Energiewende zu meistern. Doch das Chartbild veranlasste Anleger in der letzten Zeit, die Finger von der Aktie zu lassen. Nun hellt sich dieses aber langsam wieder auf. Dazu trägt am Dienstag eine neue Studie der Citigroup bei.
Citigroup-Analyst Piotr Dzieciolowski geht davon aus, dass der Sektor der erneuerbaren Energien vor dem Hintergrund sinkender Zinsen Rückenwind bekommt. Zudem könnten eine Erholung der Strompreise sowie größere Preisschwankungen dazu führen, dass RWE bessere Ergebnisse liefert als erwartet. Dzieciolowski hält es für möglich, dass das Unternehmen seine Prognose für das operative Ergebnis (EBITDA) nach oben anpasst – womöglich bereits im November, wenn die Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht werden.
Auf Grundlage dieser positiven Einschätzungen bewertet Dzieciolowski die RWE-Aktie mit „Buy“ und setzt ein Kursziel von 43 Euro, was einem Potenzial von mehr als 25 Prozent entspricht.
Diese optimistische Analyse gibt der Aktie heute spürbaren Auftrieb. Seit Anfang Juni befand sich die RWE-Aktie in einem Abwärtstrend, der im August-Tief bei 30,26 Euro seinen Tiefpunkt erreichte. Seitdem konnte sich der Wert jedoch erholen und wichtige gleitende Durchschnitte – den GD20, GD50 und GD100 – überwinden. Nun steht die Aktie kurz vor einem weiteren Kaufsignal, wenn die 200-Tage-Linie bei 34,07 Euro ebenfalls durchbrochen werden und auch der Ausbruch aus dem Abwärtstrend gelingen sollte.
Wenn diese Widerstände überwunden werden, bieten die Juli- und Juni-Hochs bei 34,49 Euro bzw. 35,20 Euro die nächsten Barrieren. Bei einem Durchbruch dieser Marken wäre das Jahreshoch bei 41,47 Euro das nächste Ziel, das auch in der Nähe des Citigroup-Kursziels liegt.
Mit dem Überwinden der 200-Tage-Linie würde sich das Chartbild der RWE-Aktie deutlich aufhellen. Angesichts des sich erholenden Marktumfelds spricht viel dafür, dass das Kaufsignal gelingt. Anleger können wieder einen ersten Fuß in die Tür setzen.