Im schwachen Marktumfeld schlägt sich die Aktie von RWE am Mittwoch relativ gut. Dabei muss der Versorger künftig ohne einen Großaktionär auskommen. Der norwegische Staatsfonds hat seine Anteile an RWE veräußert und wird auch künftig nicht mehr beim DAX-Titel investieren.
Wegen des Gebrauchs und der Produktion von Kohle wird RWE vom Fonds ausgeschlossen, wie die norwegische Zentralbank mitteilte. Im Juni 2019 hatte das norwegische Parlament für schärfere Richtlinien des Fonds etwa bei Kohleinvestitionen gestimmt. Neben RWE werden auch die Konzerne Sasol, Glencore, AGL Energy und American Energy künftig gemieden. Der deutsche Wettbewerber Uniper steht wie drei andere Unternehmen von nun an unter Beobachtung.
Der norwegische Ölfonds, der als Versicherung für künftige Generationen gilt, ist mit einem Volumen von knapp einer Billion US-Dollar der größte Staatsfonds der Welt. Ende 2019 hielt er nach Angaben der norwegischen Zentralbank noch einem Anteil von 0,6 Prozent an RWE. Der Wert betrug demnach etwa 114 Millionen US-Dollar.
Der Rückzug des Fonds ist ärgerlich für RWE. Nachhaltige Auswirkungen auf den Aktienkurs sind aber nicht zu befürchten. Der Konzern treibt seinen Wandel hin zu mehr Ökostrom ohnehin bereits voran. Dieser dürfte sich langfristig auszahlen, die Aktie bleibt ein Kauf.