Die Kursentwicklung von RWE ist beeindruckend. Am Dienstag hat der DAX-Titel zwischenzeitlich ein neues 52-Wochen-Hoch erreicht. Ein nachhaltiger Angriff auf das Mehrjahreshoch bei 23,31 Euro scheint eine Frage der Zeit zu sein. Schwung verleihen die Pläne der Kohlekommission zum Kohleausstieg – dieser könnte einen unerwarteten Gewinntreiber hervorbringen.
Werden die Kohlekapazitäten in den kommenden Jahren deutlich nach unten gefahren, muss der Strom aus anderen Quellen kommen. Doch der Ausbau der erneuerbaren Energien ist noch lange nicht so weit fortgeschritten, um dies zu stemmen. In den Fokus rücken deshalb auch die Gaskraftwerke. Diese sind klimafreundlicher als die Kohlekraftwerke, werden aber aufgrund der höheren Kosten zu wenig genutzt.
Als Übergangslösung für die Energiewende sind Gaskraftwerke aber perfekt. Diese lassen sich schnell herunter- und wieder hochfahren und ergänzen sich somit gut mit der schwankenden Ökostromproduktion. Für RWE ist das eine große Chance. Aktuell ist der Betrieb der Gaskraftwerke lediglich ein Nullsummenspiel, doch schon 2025 soll Gas laut Goldman rund 400 Millionen Euro operativen Gewinn beisteuern – und damit die entgangenen Gewinne aus dem Kohleausstieg zumindest abfedern können.
Gewinne laufen lassen
Der Kohleausstieg dürfte für RWE finanziell weniger schmerzhaft werden, als vom Markt eingepreist. DER AKTIONÄR geht deshalb weiterhin von steigenden Kursen aus. Anleger lassen die Gewinne laufen, denn auch langfristig hat RWE mit der Rückbesinnung auf erneuerbare Energien wieder eine Zukunft.