Beim zweitgrößten deutschen Energieversorger RWE haben fallende Börsenstrompreise und der milde Winter das Geschäft erneut belastet. Umsatz und Gewinn sind noch stärker gefallen als bei Konkurrent E.on. Auch Analysten hatten mit etwas besseren Zahlen gerechnet. Wegen des DEA-Verkaufs muss das Essener Unternehmen die Prognosen senken.
Das um Sondereffekte bereinigte sogenannte nachhaltige Nettoergebnis sank im ersten Quartal um mehr als ein Drittel auf 838 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Essen mitteilte. Damit fiel das erste Quartal bei RWE noch schlechter aus als beim Wettbewerber E.on, der am Vortag einen Ergebnisrückgang von 13 Prozent gemeldet hatte.
Prognose bereinigt
Beim Umsatz von RWE gab es im ersten Quartal einen Rückgang um 8,6 Prozent auf 14,66 Milliarden Euro. Das betriebliche Ergebnis fiel mit 1,91 Milliarden Euro 18 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Die Prognose für das laufende Jahr passte das Unternehmen um den Verkauf der Gasfördertochter Dea an. Ende März hatte RWE mit dem russischen Oligarchen Michail Fridman einen Käufer für die Hamburger Tochter vorgestellt. Das EBITDA und das betriebliche Ergebnis veranschlagt RWE nun auf 6,4 bis 6,8 (bisher 7,6 bis 8,1) Milliarden Euro beziehungsweise 3,9 bis 4,3 (4,5 bis 4,9) Milliarden Euro. Beim nachhaltigen Nettoergebnis liegt die neue Prognose-Bandbreite bei 1,2 bis 1,4 (1,3 bis 1,5) Milliarden Euro.
Wenig überzeugend
Die RWE-Ergebnisse sind wie erwartet schlecht ausgefallen, von daher dürften sich die Kursreaktionen am Mittwoch in Grenzen halten. Die Zahlen zeigen aber auch, dass die Versorger-Aktien aktuell keinen Charme haben. Während E.on noch eine Halte-Position ist, sollten Anleger RWE meiden.
(Mit Material von dpa-AFX)