Der Kohleausstieg in Deutschland gilt als ausgemacht. Für die konventionellen Versorger wie RWE und Uniper bedeutet das milliardenschwere Kosten. Allerdings ist die genaue Umsetzung nach wie vor unklar. Es bleibt auch offen, wie teuer der Ausstieg wirklich wird. Nun hat der Konzern erstmals Zahlen genannt.
Pro Gigawatt abgeschalteter Kraftwerksleistung erwarte man Kosten von rund 1,2 Milliarden Euro, sagte eine Unternehmenssprecherin. Dies seien zwar nur erste Schätzungen, da noch nicht klar ist, welche Kraftwerke abgeschaltet werden und wann diese vom Netz gehen sollen. Für den Bund könnte das Milliardenforderungen nach sich ziehen. Die Kohlekommission hatte vorgeschlagen, bis 2022 rund 3,1 Gigawatt Braunkohlekapazität vom Netz zu nehmen.
Auf den ersten Blick überraschen die hohen Kosten. 2016 gab es 600 Millionen Euro pro Gigawatt Kraftwerksleistung, welches in eine Sicherheitsbereitschaft überführt worden ist. Doch laut RWE sind die Kosten diesmal doppelt so hoch, da auch die Tagebaue betroffen sind.
Dabeibleiben
Noch ist offen, wie hoch die Entschädigungen für RWE ausfallen. Erste Rechnungen deuten aber darauf hin, dass die Bewertung des konventionellen Geschäfts am Markt bislang zu negativ ausfällt. Entsprechend dürfte auch bei der Aktie noch Luft nach oben sein. Anleger können zugreifen und auf den charttechnischen Ausbruch setzen.